Rainer Nikowitz: Zum Schießen!
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat gerade ein kleines Glaubwürdigkeitsproblem. Und auch sonst ist bei ihr alles wie immer.
profil: Frau Ministerin, alle anderen Parteien sind böse auf Sie, weil Sie nach einem Treffen mit den Wehrsprechern mit offenbar völlig frei erfundenen Zahlen zur Budgeterhöhung des Bundesheeres an die Öffentlichkeit gegangen sind - und diese als Konsens dargestellt haben.
Tanner: Ja, ein Wahnsinn oder? Als ob es so furchtbar wichtig wäre, wer wann was gesagt hat.
profil: Völlig richtig. Gerade bei Ihnen sollte man schon aus Selbstschutz nie so genau hinhören, wenn Sie was sagen. Dann fühlt man sich in der Regel gleich viel besser.
Tanner: Wichtig ist doch nur, dass das Bundesheer mehr Geld braucht. Und dass sich die Zahlen, die ich genannt habe, einfach verdammt gut anhören!
profil: Es ist beruhigend, zu sehen, dass sich beileibe noch nicht alle von der grundseriösen und nicht zuletzt deshalb so erfolgreichen türkisen Art, Politik zu machen, verabschiedet haben.
Tanner: Ich weiß ja, was meine treuen Fans von mir erwarten.
profil: Und derer gibt es sicherlich viele.
Tanner: Ich habe eine große Verwandtschaft.
profil: Ein paar wenige andere sehen in Ihnen aber leider aus völlig unerfindlichen Gründen das peinlichste Regierungsmitglied überhaupt. Vollkommen ahnungslos - aber das wenigstens mit mittelschwer überhöhtem Selbstbewusstsein. Was entgegnen Sie denen?
Tanner: Das ist leicht: Raab, Schramböck, Köstinger!
profil: Okay. Der Punkt geht an Sie.
Tanner: Das bin ich so was von gewohnt.