Reform der Förderung für Naturwälder weckt Sorge um ihren Fortbestand
Wie „profil“ in seiner aktuellen Ausgabe (16/45) berichtet, könnte der Fortbestand von rund 8000 Hektar Naturwäldern in Österreich gefährdet sein. Das Ministerium unter ÖVP-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter plant eine Reform der finanziellen Förderung dieser Wälder.
Bisher zahlt das Ministerium den privaten Eigentümern der weitgehend naturbelassenen Wälder Geld, damit sie ihren Besitz unberührt lassen. Pro Jahr fließt rund eine Million Euro. Dieses System soll nun – angeblich aus Spargründen – auf eine EU-Förderung umgestellt werden.
„Die Aufregung ist nicht nachvollziehbar“
In einer Parlamentsanfrage, die „profil“ zugespielt wurde, spricht der Grünen-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Pirklhuber von „schwerwiegenden Folgen für die Naturwaldreservate“. Pirklhubers Parteikollege Michael Johann warnt im „profil“-Gespräch, es sei „derzeit nicht sichergestellt, ob tausende Hektar Naturwald erhalten bleiben“. Grund: Die EU-Förderung ist komplexer als das bisherige System. Die Neuberechnung von Flächen und Zahlungen gestaltet sich kompliziert. Zudem haben die neuen EU-Verträge eine kürzere Laufzeit, nämlich lediglich fünf Jahre statt 20.
Aus Rupprechters Ministerium heißt es gegenüber „profil“: „Die Aufregung ist nicht nachvollziehbar“, denn die EU-Förderung sei nur „zusätzlich“ zur nationalen vorgesehen. Dass an den Plänen etwas dran ist, bestätigt jedoch Berhard Budil, Generalsekretär des Verbands der Land- und Forstbetriebe, einer Organisation großer Waldbesitzer in Österreich. „Wir wurden als Interessensvertretung vom Ministerium gefragt, ob wir uns andere Ansätze der Finanzierung vorstellen könnten, weil die nationale Finanzierung momentan etwas schwierig sei.“