Regierung schnürt 6-Milliarden-Paket gegen Teuerung
Die Bundesregierung hat am Dienstag ein sechs Milliarden Euro schweres Anti-Teuerungs-Paket präsentiert. Die Regierungsspitze sprach in einer Pressekonferenz naturgemäß in Superlativen. "Das Volumen ist tatsächlich riesig. Das ist keine Übertreibung oder Zuspitzung, sondern faktisch", sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP). "Das ist echt groß, das ist ein Riesenvolumen", weitere Steuerreformen würden sich erübrigen, weil die kalte Progression abgeschafft werde, sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).
Das Paket enthält einerseits kurzfristige Maßnahmen, mit denen die Bevölkerung sofort entlastet werden soll und anderseits langfristige, strukturelle Änderungen.
- Ab Oktober wird der Klimabonus in Höhe von 500 Euro ausbezahlt, für Kinder gibt es die Hälfte, Arbeitslose und Mindestpensionisten bekommen 300 Euro zusätzlich.
- Für Familien gibt es 180 Euro als zusätzliche Einmalzahlung der Familienbeihilfe im August, der erhöhte Familienbonus (2.000 Euro) und der erhöhte Kindermehrbetrag (550 Euro) werden auf 2022 (ursprünglich 2023) vorgezogen. Der Absetzbetrag wird für 2022 auf 500 Euro erhöht.
- Unternehmen bekommen eine Strompreiskompensation, für energieintensive Firmen sind Direktzuschüsse vorgesehen.
- Langfristig werden die kalte Progression abgeschafft, Sozialleistungen jährlich valorisiert und die Lohnnebenkosten gesenkt. Diese Maßnahmen soll das Paket ein Volumen von knapp 30 Milliarden Euro haben.
Es ist das bereits dritte Entlastungsbündel, die ersten zwei Energie-Entlastungspakete hatten ein Volumen von insgesamt vier Milliarden Euro.
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