Notärztemangel bei Wiener Berufsrettung

Rettung in Not

Der Wiener Rettung fehlen 40 Notärzte. Eine brauchbare Lösung ist nicht in Sicht.

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Seit März 2014 berichtete profil mehrfach über einen Notärztemangel bei der Wiener Berufsrettung (Magistratsabteilung 70). Nur 39 von 78 Planposten sind derzeit besetzt. Die Gründe dafür: Arbeitsbelastung und geringe Bezahlung.

Die bisherige Reaktion der Leitung der Magistratsabteilung 70 und der mittlerweile zurückgetretenen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely: Schweigen, Beschwichtigung, Verdrängen. Nun musste Wehselys Nachfolgerin Sandra Frauenberger die prekäre Situation eingestehen, nachdem am vergangenen Wochenende in ganz Wien gerade einmal zwei statt wie vorgesehen acht Notärzte im Einsatz waren.

Im Frühjahr soll laut Frauenberger ein neues Notarztsystem präsentiert werden. Es dürfte sich um eine Scheinlösung handeln. Laut profil-Informationen sollen die derzeitigen Notfallmediziner von der MA 70 zum KAV (Wiener Krankenanstaltenverbund) wechseln. Und zusätzlich sollen Mediziner aus den Notfallambulanzen der KAV-Spitäler auch Rettungsdienste bestreiten. Der Haken: Die bisherigen MA-70-Ärzte würden dann der wesentlich strengeren Arbeitszeitregelung des KAV unterliegen, was weniger Einsatzstunden bedeutet. Und die zum Rettungsdienst abkommandierten Spitalsärzte würden in den ohnehin überlasteten Ambulanzen fehlen.

Gernot   Bauer

Gernot Bauer

ist seit 1998 Innenpolitik-Redakteur im profil und Co-Autor der ersten unautorisierten Biografie von FPÖ-Obmann Herbert Kickl. Sein journalistisches Motto: Mitwissen statt Herrschaftswissen.