Asyldebatte

Rückkehr nach Syrien? „Heimat meiner Kinder ist Österreich“

Verwurzelt in Österreich oder in Angst vor neuen islamistischen Machthabern. Warum eine Rückkehrwelle syrischer Flüchtlinge in die alte Heimat unwahrscheinlich ist.

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Oben geht das Wiener Leben seinen gewohnten Gang: Die Müllverbrennungsanlage Spittelau im 9. Wiener Gemeindebezirk bläst Rauch in die Luft, Autos brettern im Mittagsverkehr über die dreispurige Gürtel-Straße an ihr vorbei, Fußgänger versuchen, bei der kurzen Grünphase nicht unter die Räder zu kommen. Unten, im Souterrain eines Ecklokals, nur ein paar Treppen unterhalb des Gürtels, wartet eine andere Welt: Syrien.

Auf die syrischen Spezialitäten, die im „Jasmin al Sham“ dargeboten werden, wie Kibbeh-Bällchen, Foul-Bohnen oder die Melanzani-Paste Metabbel konzentriert sich an diesem Dienstag, vier Tage nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad, kaum jemand. Es wird hektisch diskutiert oder das Smartphone studiert.

Der Vize-Obmann des Vereins „Freie Syrische Gemeinde“, Abdulhkeem Alshater, scrollt fast nonstop durch sein Handy. Als eine der wenigen Ansprechpartner für die über 100.000 Personen starke Community der Syrer in Österreich bekommt er laufend Anfragen von Journalisten, ob er und andere Syrer nun zurückkehren.

Clemens   Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.