Schwertner: "Wahlkampfthema am Köcheln halten"
profil: Wie viele Mitarbeiter arbeiten im Bereich Asyl? Klaus Schwertner: Nur bei der Caritas Wien sind es aktuell 468.
profil: Wie viele Quartiere betreibt die Caritas mit Steuergeldern und Spenden? Schwertner: Auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien sind es 21.
profil: Fürchten Sie um diese Jobs, wenn Kickl NGOs aus dem Asylwesen drängt? Schwertner: Schauen wir mal. Zentral ist, dass die menschenrechtlichen Standards erfüllt sind. Ich habe den Eindruck, dass man derzeit viele Schlagzeilen produziert, um das Wahlkampf-Thema Flüchtlinge am Köcheln zu halten. Die Asylanträge gehen ja stark zurück.
profil: Was spricht gegen die Unterbringung von Asylwerbern in Großquartieren? Schwertner: Die Länge der Verfahren. Ich kenne Asylwerber, die nach 1,5 Jahren ihr erstes Interview hatten. Kleinere Einheiten stoßen auch auf stärkere Akzeptanz in der Bevölkerung.
profil: Wenn das Verfahren negativ ausgeht und Asylwerber außerhalb der Wartezonen integriert sind, werden sie aus ihrer Umgebung gerissen. Schwertner: Mehr als 50 Prozent der Verfahren gehen positiv aus. Integration ab dem ersten Tag ist immer besser.
profil: Die Regierung will eine "objektive" Rechtsberatung -es schwingt der Vorwurf mit, Caritas und Co. würden einseitig beraten. Schwertner: Die Bescheide sind teilweise so willkürlich, dass ich eine von Regierungsbehörden unabhängige Rechtsberatung für extrem wichtig halte. Die Richter vom Bundesverwaltungsgericht geben den Beschwerden in sehr vielen Fällen statt.