Nationalratswahl: Kurz bleibt "Spendenkaiser"
ÖVP-Chef Sebastian Kurz bleibt der "Spendenkaiser" des Wahlkampfes. In Summe haben die Parteien im Wahlkampf Spenden von 3,4 Mio. Euro gemeldet, davon fast zwei Drittel für die ÖVP und ein Viertel für die NEOS. Am meisten beigetragen haben durch die Bank Großspender über 3.500 Euro. Nur bei SPÖ und Grünen liegen Kleinspender vorne - beide Parteien haben aber auch äußerst geringe Gesamteinnahmen.
ÖVP: Die ÖVP hat ihre Spendeneinnahmen im Wahlkampf erstmals laufend offengelegt und dabei eine Anleihe am Präsidentschaftswahlkampf genommen, wo Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss offensiv Fundraising betrieben haben. Für die Partei hat es sich ausgezahlt: Bis Freitag hat sie 2,1 Mio. Euro offengelegt, davon 57 Prozent (1,2 Mio. Euro) von Großspendern über 3.500 Euro.
NEOS: Am zweiten Platz liegen die NEOS mit gemeldeten Spendeneinnahmen von 821.500 Euro. Hier tragen die Großspender, allen voran der Industrielle Hans Peter Haselsteiner, fast vier Fünftel der Einnahmen (78,4 Prozent).
PILZ: Der Ex-Grüne Peter Pilz hat bis Freitag rund 282.000 Euro an Einnahmen gemeldet. Auch bei ihm liegen die Großspender knapp vorne, darunter die Kandidaten Alfred Noll und Renee Schroeder. Pilz muss seinen Wahlkampf ohne Parteienförderung führen, auf die seine List erst Anspruch erhalten würde, sollte sie in den Nationalrat einziehen.
SPÖ: Vergleichsweise geringe Einnahmen meldet die SPÖ mit rund 187.000 Euro, davon etwas mehr als ein Drittel (70.000 Euro) von Großspendern über 3.500 Euro. Wobei die SPÖ betont, keine Spenden über 20.000 Euro anzunehmen.
GRÜNE: Während Alexander Van der Bellen für seine Präsidentschaftswahl erfolgreiches Fundraising betrieben hat, sammelt seine frühere Partei bei der Nationalratswahl kaum Spenden. Bisher wurden nur Einnahmen von 7.699 Euro gemeldet - und keine einzige Großspende.
FPÖ: Keine Spenden offengelegt hat die FPÖ. Nach Angaben der Partei werden keine Wahlkampfspenden angenommen.