SPÖ-Parteitag 2018 live in Wels: Bringt Rendi-Wagner die Partei auf Kurs?
16:00: Rendi-Wagner mit 97,81%gewählt
Pamela Rendi-Wagner wird mit 97,81 Prozent als als erste Frau an die SPitze der SPÖ in ihrer 130-jährigen Parteigeschichte gewählt. Auch ihre 17 Stellvertreterinnen und Stellvertreter wurden fast alle mit über 90 Prozent ins Amt gewählt – nur der burgenländische Landesrat Hans Peter Doskozil (82,29 Prozent) und der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (89,5 Prozent) lagen darunter.
15:14 "Rendi rennt": SPÖ-Parteitag zwischen Erwartung und Erfüllung
Sie will die erste Bundeskanzlerin werden, doch dieses Versprechen einzuhalten, wird für Pamela Rendi-Wagner nicht einfach werden. Christa Zöchling über die Stimmung beim Parteitag der SPÖ.
14:00 Rendi-Wagner will "schuften und rackern"
Pamela Rendi-Wagner versuchte, mit Regierungskritik die Delegierten auf ihre Seite zu ziehen. Wörtlich nannte sie die Koalition "feige", "selbstverliebt", "arrogant" und "armselig". Der eigenen Partei versprach sie, mit Leidenschaft und Engagement "zu schuften und rackern", um Österreichs erste Bundeskanzlerin zu werden. Die Ergebnisse der Wahl der neuen Vorsitzenden, der Parteigremien sowie der Kommissionen werden gegen 15.00 Uhr erwartet.
10:46 Auftakt mit Kritik an türkis-blauer Laubbläser-Politik
"Stimmung gut, Partei gut, Fraktion gut", fasste SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda die Lage Samstagvormittag zusammen. "Nach vorne" lautet das Motto des 44. SPÖ-Parteitags, das Drozda bei der Begrüßung der rund 650 Delegierten und 800 Gäste in der Welser Messe ausgab. Nach dem turbulenten und chaotischen Obmannwechsel und der jüngsten parteiinternen Sexismus-Debatte will die SPÖ wieder in die Spur kommen und mit sozialen Themen wie Chancen- und Leistungsgerechtigkeit, Zusammenhalt und leistbares Leben bei den Wählern punkten. Mit Rendi-Wagner an der Spitze soll das gelingen.
Die oberösterreichische SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer nahm als Gastgeberin die türkis-blaue Bundesregierung ins Visier. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) machten vor allem "Laubbläser-Politik", um von wichtigen Themen abzulenken. Kurz und Strache "blasen mit viel Lärm und Getöse die Probleme von einem Ort zum anderen, ohne irgendetwas zu lösen. Die heiße türkis-blaue Luft verbrennt die Demokratie", so Gerstorfer. Für die neue Parteichefin forderte Gerstorfer "Rückendeckung".
Danach zog Rendi-Wagner - begleitet von Kindern - zu den Klängen von "A Sky full of Stars" unter Standing Ovations in die Halle ein. Die mit Spannung erwartete Antrittsrede der neuen Parteivorsitzenden steht am Vormittag auf dem Programm, danach erfolgt die Wahl der neuen Vorsitzenden, der Parteigremien sowie der Kommissionen. Am frühen Nachmittag hält der glücklos scheidende SPÖ-Chef und Ex-Bundeskanzler Kern seine Abschiedsrede, gegen 15.00 Uhr werden die Wahlergebnisse erwartet. Danach wird das neue Grundsatzprogramm der SPÖ diskutiert und beschlossen.
10:38 Sexismus-Sager: Landesparteivorstand soll über Dornauer entscheiden
Nach der sexistischen Aussage des designierten Tiroler SPÖ-Vorsitzenden Georg Dornauer im Landtag soll der Landesparteivorstand am 3. Dezember über dessen Zukunft entscheiden. Dies berichteten Medien am Samstag. Dornauer selbst sehe die Partei hinter sich und wolle sich beim Landesparteivorstand im Amt bestätigen lassen, hieß es.
23.11.2018: Vorschau
"Nach vorne" soll es nach Vorstellung von Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda ab sofort gehen. Das meint, man verzichtet auf eine Nabelschau und strebt stattdessen wieder Platz eins in der Wählergunst an und das mit Themen wie Chancen- und Leistungsgerechtigkeit, Zusammenhalt und leistbares Leben.
Dies soll mit Rendi-Wagner an der Spitze gelingen. Gleich am Samstag stellt sie sich nach einer Art Vorstellungsrede der Wahl der Delegierten. 650 sollen es sein, dazu kommen noch 30 Gast-Delegierte und nicht weniger als 800 Gäste. Letztere Zahl belegt für Drozda, dass die Öffnung der Partei gut ankommt.
Neben Rendi-Wagner werden auch knapp 20 Stellvertreter gewählt. Alle Bundesländer sind dabei mit ihren Vorsitzenden vertreten mit Ausnahme Tirols, wo weder die scheidende Chefin Elisabeth Blanik noch ihr designierter Nachfolger Georg Dornauer sondern die Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim als Präsidiumskandidatin nominiert ist.