SPÖ-Stadtrat spricht in "Haus der Heimat"

Rechtsextreme gingen ein und aus: SPÖ-Stadtrat spricht in "Haus der Heimat"

Rechtsextreme gingen dort ein und aus.

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Antisemiten, Neonazis und Rechtsextreme gingen im Wiener "Haus der Heimat" bereits ein und aus. So sorgte ein Vortrag des Holocaust-Leugners Bernhard Schaub im Jahr 2012 für heftige Kritik. Der Schweizer Schaub, Chef der neonazistischen "Europäischen Aktion", referierte dort über die Ziele seiner Organisation, etwa "das Ende der Fremdbestimmung in Deutschland und dem zugehörigen Österreich". Pikant: Zur 20-Jahr-Feier des "Hauses der Heimat" am 14. Dezember wird SPÖ-Stadtrat Michael Ludwig als Festredner auftreten, wie aus der Einladung hervorgeht, die profil vorliegt. "Ich komme in Vertretung des Wiener Bürgermeisters", argumentiert Ludwig. Und: "Es hat dort Veranstaltungen gegeben, von denen ich mich distanziere. Entscheidend ist ja nicht, dass man dort redet, sondern was man dort redet." Ludwig werde in seiner Rede "die Gelegenheit nutzen, klarzumachen, dass ich für ein gemeinsames Europa stehe, in dem nationale Grenzen eine untergeordnete Rolle spielen".

Das "Haus der Heimat" in der Steingasse im 3. Wiener Bezirk wird vom Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften (VLÖ) betrieben. Der Dachverband der "Altösterreicher deutscher Muttersprache aus den Gebieten der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie" ist politisch zwar nicht eindeutig zuzuordnen. Mit Anneliese Kitzmüller sitzt aber eine FPÖ-Nationalrätin im Vorstand des Vertriebenenverbandes.

Laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) bestehen beim VLÖ "Hinweise auf eine Nähe zum Rechtsextremismus". Der Schriftführer des Verbandes, Karl Katary, ist zugleich in führender Funktion bei der rechtsextremen Österreichischen Landsmannschaft aktiv.

Jakob Winter

Jakob Winter

ist Digitalchef bei profil und leitet den Faktencheck faktiv.