Stadtrat Peter Hacker attackiert Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka
Wie „profil“ in seiner neuen Ausgabe (06/20) berichtet, übt der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heftige Kritik an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). Anlass ist Sobotkas Forderung an die Stadt Wien, die gemeinnützige Rothschild’sche Stiftung für Nervenkranke, welcher die Liegenschaft des Neurologischen Zentrums am Rosenhügel gehört, wieder in ihrem ursprünglichen Sinn zu errichten; dies gebiete „der Respekt vor den Vertriebenen und Opfern des Nationalsozialismus“, so Sobotka. Hackers Replik gegenüber profil: „Die Wortmeldung von Sobotka ist ungeheuerlich. Wir brauchen keine Nachhilfe in Geschichte. Die Stadt Wien hat immer gezeigt, wie verantwortungsvoll sie mit der NS-Geschichte umgeht.“ Offenbar hätten das Land Niederösterreich und die dort regierende Volkspartei eigene Interessen in Zusammenhang mit der Stiftung. Hacker (auf Niederösterreich und die ÖVP bezogen): „Da schaut die Gier aus den Augen raus.“
Nachfahre der Familie Rothschild klagt Stadt Wien
Wie „profil“ berichtete, geht ein Nachfahre der Familie Rothschild, der New Yorker Unternehmer Geoffrey R. Hoguet, 69, gerichtlich gegen die Stadt Wien vor. Bei der Wiederherstellung der 1938 von den Nazis enteigneten Rothschild’schen Stiftung war, anders als vor 1938, kein unabhängiges Kuratorium als Verwaltungsorgan eingesetzt worden, sondern der Magistrat der Stadt Wien. Diese Regelung, die bis heute gilt, wird nun beim Bezirksgericht Hietzing angefochten. Laut Hacker ist dies „ein merkwürdiges Verfahren“. Die Stadt Wien habe in der Vergangenheit „Millionen“ in die Stiftung gesteckt, die es sonst gar nicht mehr gäbe.