Keine eindeutige Koalitionspräferenz

Tirol: Wähler haben keine eindeutige Koalitionspräferenz

Die Tiroler haben zwar eindeutig die ÖVP zum Wahlsieger gekürt - eine klare Koalitionspräferenz gibt es aber nicht.

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Die ÖVP-Wähler sind laut SORA/ORF-Wahltagsbefragung gespalten zwischen den drei Möglichkeiten Schwarz-Rot, Schwarz-Grün und Schwarz-Blau. Die SPÖ-Wähler hätten eigentlich gern Rot-Grün, das hat aber keine Mehrheit. Den Grün-Wählern sind SPÖ und ÖVP gleich recht.

Die klarste Präferenz haben die Wähler der Freiheitlichen: Sie wünschen sich zu 79 Prozent eine Zusammenarbeit mit der ÖVP. Deren Wähler wiederum geben LH Günther Platter (ÖVP) keine Entscheidungsgrundlage: Jeweils rund ein Drittel spricht sich für die Zusammenarbeit mit SPÖ, FPÖ und Grünen aus - mit leichter Präferenz für die SPÖ (29 Prozent), dahinter die FPÖ (27) und die Grünen (29).

SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik kann dem vorrangigen Wunsch ihrer Wähler - sie wären zu 60 Prozent für Rot-Grün - mangels Mehrheit nicht Rechnung tragen. Für die durchaus mögliche Zusammenarbeit mit der ÖVP sind 52 Prozent. Die Grün-Wähler zeigen sich unentschieden: Sie würden ihre Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe gleich gerne - zu jeweils 53 Prozent - weiter mit LH Platter oder mit der SPÖ zusammenarbeiten sehen.

In Summe wollen 80 Prozent der Tiroler die ÖVP in der Regierung haben, 42 Prozent die SPÖ, 37 Prozent die Grünen, 31 Prozent die FPÖ, 15 Prozent die NEOS und 11 Prozent die Liste Fritz.

Felipe war bei weitem nicht das wichtigste Motiv für das Kreuzerl bei den Grünen: Nur zwei Prozent nannten sie als Hauptgrund; am wichtigsten waren für die inhaltlichen Standpunkte (41 Prozent) - während der größte Teil (32 Prozent) der ÖVP-Wähler Platter als Hauptgrund für ihre Entscheidung nannten und 20 Prozent die bisherige Arbeit der Partei. Damit war die ÖVP die einzige Partei, bei der der Spitzenkandidat der wichtigste Wahl-Grund war.

Der SPÖ gaben nur zehn Prozent hauptsächlich wegen Blanik ihre Stimme, aber 31 Prozent wegen der Inhalte. Nur drei Prozent bewegte Markus Abwerzger zum Kreuzerl bei der FPÖ, viel wichtiger für die Entscheidung waren die Themen (15 Prozent) und auch "Partei soll in die Regierung" (14 Prozent). Auch zwölf Prozent der Grün-Wähler wollten erreichen, dass die Partei in der Regierung bleibt - und bei der SPÖ war das ebenso das dritt-wichtigste Motiv, mit acht Prozent Nennungen (gleichauf mit bisheriger Arbeit der Partei). Die ÖVP-Wähler im schwarzen Kernland Tirol waren sich des Verbleibs in der Regierung offensichtlich sicher: Nur ein Prozent nannte die Regierungsbeteiligung als Motiv.