Das war das profil-Gespräch mit Ulrike Lunacek
profil-Herausgeber Christian Rainer und Redakteurin Edith Meinhart diskutieren anlässlich der Nationalratswahl mit Ulrike Lunacek, Spitzenkandidatin der Grünen.
Ulrike Lunacek über
ihre Kandidatur
"Es hat 36 Stunden heftige Überlegungen gebraucht, bis ich gesagt habe: 'Ja, ich mach's.'"
die Umfragewerte
"Ich bin zuversichtlich, von dem was ich in ganz Österreich mitbekomme, ich nehme mir die deutschen Grünen als Vorbild."
Peter Pilz
"Ich bleibe bei den Grünen. Insofern bedauere ich, dass es so passiert ist. Ich habe versucht, das zu verhindern."
die Probleme der Grünen
"Ich sehe, dass im letzten halben Jahr vieles geschehen ist, weswegen die Menschen nicht mehr das Gefühl haben, dass wir unsere Themen durchbringen können. Ich will dieses Vertrauen wiederherstellen."
den Rechtsruck in der österreichischen Politik
"SPÖ und ÖVP sind beide sehr weit nach rechts gerückt. (...) Mit dem, was Kurz zu den Sozialleistungen für europäische Bürger gesagt hat (Anm.: Erst nach fünf Jahren in Österreich), hat er die AfD rechts überholt." (Die AfD fordert ebenfalls fünf Jahre Wartefrist, mittlerweile gibt es dazu einen Gesetzentwurf der SPD-Arbeitsministerin.)
Zuwanderung
"Wir haben immer schon gesagt, dass wir geordnete Zuwanderung wollen. (...) Da brauchen wir eine gemeinsame europäische Politik. Die scheiterte aber bisher an den EU-Mitgliedsstaaten. (...) Hier gäbe es gute Vorschläge von den Grünen. Was 2015 passiert ist, war für alle Chaos, für alle schwierig."
die EU
"Ich habe das erste Mal seit dem Brexit das Gefühl, dass es Menschen gibt, die sagen, wir schauen jetzt, wie wir die EU stärken." (Anm.: Emmanuel Macron, Jean-Claude Juncker)
die Konfrontationsmüdigkeit der Grünen
"Wir sind einen Weg gegangen, wo wir auch beschlossen haben, wir wollen nicht immer nur kritisieren, wir wollen auch Lösungen finden. Das zeigen wir dort, wo wir in Regierungsverantwortung sind."
Pensionen und Erbschaftssteuer
"Ein Pensionssystem muss anders organisiert werden. (...) Es müsste für jede Person ab dem 18. Lebensjahr eine Möglichkeit geben einen Betrag einzuzahlen, der dann gesichert ist. (...) Es geht darum, Verteilungsgerechtigkeit herzustellen. Die Erbschaftssteuer ist ein Weg dahin."
Das waren die bisherigen profil-Gespräche:
Matthias Strolz (Neos) Christian Kern (SPÖ) Sebastian Kurz (ÖVP) Heinz-Christian Strache (FPÖ) Peter Pilz (Liste Pilz)