Virologin Dorothee von Laer

Virologin von Laer: "Sehe die Club-Öffnung sehr kritisch"

Virologin Dorothee von Laer über eine Impfpflicht, steigende Neuinfektionen und Urlaub im Ausland.

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profil: Die Regierung wollte die Corona-Maßnahmen ab 22. Juli lockern. Stattdessen kommt es zu Verschärfungen. Sind Öffnungen für Sie derzeit undenkbar?
Von Laer: Die Lockerung der Maskenpflicht ist vertretbar. Von anderen Öffnungsschritten würde ich abraten.

profil: Diskutiert wurde ursprünglich auch, die Auslastungsgrenze von Nachtclubs (derzeit 75 Prozent) aufzuheben. Nun wurden erste Infektionsfälle in der Nachtgastronomie gemeldet. Kam die Öffnung der Clubs generell zu früh?
Von Laer: Ich sehe die Öffnung sehr kritisch. Aus meiner Sicht sollte, wenn, dann nur ein PCR-Test zur Freitestung möglich sein. Dieser müsste auch kürzer gültig sein, zum Beispiel nur 48 Stunden. Am Ende nützen natürlich alle Maßnahmen nichts, wenn sie nicht kontrolliert werden.

profil: Wo treten derzeit die meisten Infektionen auf?
Von Laer: Dort, wo viele Menschen für längere Zeit in einem Innenraum oder draußen sehr eng beieinander sind. Das Virus kann sich nur ausbreiten, wenn es neben den Einzelansteckungen zu den sogenannten Superspreading Events kommt.

profil: Wie stehen Sie zu einer Impfpflicht?
Von Laer: Für Personen, die beruflich mit Risikopersonen umgehen, ja. Eine allgemeine Impfpflicht ist aber nicht durchsetzbar.

profil: Wird jeder, der im Sommer einen Urlaub am Meer gebucht hat, diesen auch wahrnehmen können?
Von Laer: Ja, natürlich, wenn man geimpft ist. Man sollte sich aber Länder mit einer niedrigen Inzidenz suchen und sich dort nicht in überfüllte Innenräume begeben.