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Vom Coronavirusbringer 5G zum Krisenretter 3G

Erstaunlich viele Menschen glauben, die 5G-Sendemasten seien an der Verbreitung des Coronavirus beteiligt; die 3G-Regel wird uns tatsächlich aus der Krise helfen.

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Den Zusammenhang zwischen dem 5G-Mobilfunknetzwerk und der Ausbreitung des Coronavirus habe ich bis heute nicht verstanden. Trotzdem glaubt etwa ein Viertel der Österreicher zumindest teilweise an diese Verschwörungstheorie. Immerhin sind noch wesentlich mehr Leute überzeugt, dass wir nur mit Impfungen (oder mit der 3 G-Regel: geimpft, genesen, getestet) ein Ende der Coronakrise erreichen können. 

Laut Kanzler Kurz sollen in Wien bis Ende Juni alle Impfwilligen geimpft sein. Wir können nur hoffen, dass er sich auf diese Aussage genügend vorbereitet hat und sich auch richtig an die Fakten erinnern kann. Es soll ja auch schon einmal anders gewesen sein (profil berichtet zur WKStA-Ermittlung ausführlich in der aktuellen Ausgabe).  

Vorarlberg behauptet jedenfalls das gleiche: Laut Landeshauptmann Markus Wallner soll die impfbereite Bevölkerung bis Mitte Juni ihre erste Impfung erhalten haben. Ab dann sind wohl Impfneid und Vordrängeln (lesen Sie hier im profil, warum Vordrängeln so leicht istpassé und die Aufgabe der Gesellschaft wird es werden, die Impfzweifler zu überzeugen. 

Die Impfbereitschaft scheint jedenfalls mit der Zeit zu steigen: In einer profil-Umfrage vom Jänner 2021 waren noch etwa 50 Prozent impfbereit, inzwischen liest man von 60 bis 70 Prozent In meinem direkten Umfeld liegt die Impfbereitschaft glücklicherweise nahe bei 100%. Sobald am 19. Mai die Lokale in Österreich wieder öffnen, das Testen im Büro Pflicht wird und weitere vergnügliche Aktivitäten wie der Freibadbesuch an die 3G-Regel geknüpft sein werden, wird die Bereitschaft wohl auch bei bisherigen Zweiflern steigen.

Testen allein ist keine langfristige Lösung. Wissenschaftliche Daten beweisen auch, dass die Impfung das weitaus geringere Übel im Vergleich zur Krankheit ist: Die Impfempfehlung ist inzwischen sogar bei schwangeren Frauen angekommen, die Zulassung für Kinder soll bald folgen. 

Ich persönlich freue mich auf das "Leben nach Corona" (lesen Sie die profil-Serie hier). Und das scheint nur mit einer breitflächigen Immunisierung durch Impfungen möglich zu sein. Bleibt nur zu hoffen, dass uns 5G nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht und feindliche Außerirdische zu uns auf die Erde lockt.

Einen optimistischen Start in die Woche wünscht Ihnen

Isabel Russ

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Isabel Russ

Isabel Russ

Zuvor in der Startup-Szene tätig, u.a. beim Venture Capital Fonds Speedinvest und als selbstständige Beraterin im Bereich Startup-Investments und Digitalisierung. VWL und Finance Studium. Durch Studium und Beruf umzugserfahren: vom Bodensee nach Freiburg, Warwick, St. Gallen und Zürich, Shanghai, Wien, San Francisco, Berlin und nach über 10 Jahren wieder zurück an den Bodensee.