Hier lesen Sie das geleakte Strategiepapier für die SPÖ
Jetzt ist schon wieder was passiert. Wollte die SPÖ mit ihrem Strategiepapier eigentlich stärkste Partei werden, ist sie damit jetzt vor allem in den Medien. Unbeabsichtigt hat es nämlich jemand vom SORA-Insititut an einen Mail-Verteiler mit rund 800 Empfänger:innen geschickt, seit Dienstag liegen die Unterlagen dem "Kurier" und der APA vor.
Geplant wurde darin ein Schattenkabinett für Parteichef Andreas Babler. Prominentester Kopf ist Medienmanager Gerhard Zeiler als Finanzminister. Zeiler galt selbst immer wieder als Kandidat für die Parteiführung. Die SPÖ bestätigte am Abend die Authentizität des Papiers, es handle sich aber um keine Parteiunterlagen, sondern um eine ohne Auftragsverhältnis erstellte Präsentation des SORA-Insitituts.
ÖVP als Blockierer, Babler als Kanzler
Drei große Ziele werden darin formuliert: Die SPÖ soll stärkste Partei werden, die meisten Stimmen aller Parteien links der Mitte holen und insgesamt eine Ampel-Mehrheit schaffen, um eine mögliche Neuauflage von Schwarz-Blau zu verhindern. Die Strategie: "Hoffnung auf Erlösung" schüren, indem die "depressive Stimmung und Erschöpfung" betont wird. Die ÖVP soll laut dem Papier als Blokierer-Partei dargestellt werden. Das Image der Neos soll Richtung ÖVP gedrängt werden, damit sie "von der ÖVP Stimmen gewinnt und nach links Stimmen verliert".
Parallel müsse man das Kanzler-Image von Babler stärken. Motto: "Liebe statt Hass = Babler statt Kickl". "Er liebt die Menschen, er ist gern unter Menschen, er fühlt sich ihnen nahe und verbunden", heißt es im Papier.
Reaktion der ÖVP
Für die ÖVP ist das Papier eine Steilvorlage, um die Glaubwürdigkeit des Instituts SORA in Zweifel zu ziehen, das für den ORF an Wahlabenden die Hochrechnungen macht. Zu diesem Thema lädt die Partei heute für 13 Uhr zu einer Pressekonferenz.