Wien-Wahl 2025

Warum die Wien-Wahl auf Ende April vorverlegt wird

Seit Tagen wurde darüber spekuliert, nun ist es fix: Wien wählt am 27. April einen neuen Gemeinderat. SPÖ und Neos wollen sich als „Gegenmodell“ zur möglichen blau-schwarzen Koalition im Bund positionieren.

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Die Spekulationen haben sich bestätigt: SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig bestätigte in einem Video auf der Kurznachrichtenplattform „X“, dass die Wien-Wahl heuer statt im Herbst bereits am 27. April stattfinden soll. „Das ermöglicht, dass bereits vor dem Sommer eine neue Stadtregierung gebildet werden kann“, so Ludwig. Außerdem wolle man keinen „monatelangen Wahlkampf.“

Am Donnerstag wurde eine Präsidiumssitzung der Wiener SPÖ einberufen, wo die Vorverlegung paktiert wurde. Auch über eine Vorverlegung auf die Monate Mai und Juni war im Raum gestanden. Die Wahl fiel aber auf den April.

Strategische Überlegungen von SPÖ und Neos

Strategischer Hintergrund der Vorverlegung dürfte sein, dass SPÖ und Neos darauf hoffen, den Unmut der Bevölkerung gegenüber dem blau-schwarzen Bündnis im Bund für ihre Wahlbewegung zu nützen. Die Wienerinnen und Wiener stehen einem Bundeskanzler Herbert Kickl (FPÖ) besonders skeptisch gegenüber. Das zeigen nicht nur Umfragen, sondern auch der Zulauf zur Donnerstagsdemo in der Vorwoche, bei der zwischen 25.000 und 50.000 Menschen auf die Straße gingen. Dazu kommt: Neben roten, grünen und pinken Sympathisanten sind auch ÖVP-Wähler zu einer Kanzlerschaft Kickls gespalten. Diese Zielgruppe könnten SPÖ und Neos nun ins Visier nehmen.