Wirbel um APA-Chefredakteur Michael Lang
Die renommierte Austria Presse Agentur soll jüngst in den Bannstrahl des niederösterreichischen Landeshauptmanns Erwin Pröll geraten sein. Im Dezember 2013 stand in Vorstand und Aufsichtsrat der Nachrichtenagentur in beiden Gremien sitzen Vertreter österreichischer Medienunternehmen als APA-Genossenschafter die Verlängerung des Dienstvertrags von Chefredakteur Michael Lang an. Doch zwei prominente ORF-Vertreter der Rundfunk ist mit 44 Prozent größter Genossenschafter weigerten sich, diese durchzuwinken: ORF-Vize-Technikdirektor Thomas Prantner als einfaches APA-Vorstandsmitglied sowie ORF-Finanzdirektor Richard Grasl, der Vorsitzende des APA-Aufsichtsrats.
Unter den Mitgliedern der APA-Gremien wird bis heute gemutmaßt, Erwin Pröll habe aus Ärger über die Berichterstattung der Nachrichtenagentur seinen Einfluss geltend gemacht, was Grasl, einst Chefredakteur des ORF-Landesstudios Niederösterreich, brüsk zurückweist: Lang habe sich geweigert, ein Gutachten des mittlerweile verstorbenen Kommunikationswissenschafters Hannes Haas zur Politik-Berichterstattung der APA vorzulegen. Grasl: Als Aufsichtsrat darf ich die Präsentation entscheidungsrelevanter Unterlagen oder die Verschiebung von Personalentscheidungen bis zu deren Vorlage wohl verlangen. Das hat nichts mit der Person von Chefredakteur Lang zu tun. Bei den Abstimmungen enthielten sich Grasl und Prantner ihrer Stimmen. Lang wurde für weitere fünf Jahre als Chefredakteur bestätigt.