Zitate des Jahres: "Das darf doch alles nicht wahr sein"
"Heute ist ein schwarzer Tag für Europa." - Russland marschiert in der Ukraine ein, Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist bestürzt.
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"Wir sind als Österreich auf der Seite des Rechts, des Völkerrechts und damit auch auf der Seite der Ukraine." - Neutral sein heißt gegen Krieg sein, stellt Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) fest.
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"Standing Ovations, roter Teppich mit Schleimspur, das geht sich nicht aus." - Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) legt sich mit Österreichs einstigen Russland-Freunden an.
"Es wird kein Zurück mehr in die Zeit vor dem Krieg geben." - Schluss mit der fossilen Energie, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) - und muss angesichts der Gasknappheit ein Kohlekraftwerk reaktivieren.
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"Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka." - Flucht in die Droge: Nehammers Kommentar zur Teuerungskrise war angeblich ironisch gemeint.
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"Eine saublöde Geschichte, die sehr peinlich ist." - Cobra-Chef Bernhard Treibenreif geniert sich für die bei Familie Nehammer alkoholisierten Personenschützer.
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"Es ist genug für alle da, aber nicht für jedermanns Gier." - Caritas-Präsident Michael Landau ruft zum Teilen auf.
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"Extrem belastend für mich und meine Familie waren auch die ständigen Bedrohungen." - Schlimmer als die Pandemie waren die Coronaleugner: Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) wirft das Handtuch.
"Die Impfpflicht bringt niemanden zum Impfen." - Nachfolger Johannes Rauch (Grüne) fährt die Corona-Maßnahmen zurück.
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"Es ist Zeit für die erste sozialdemokratische Bundeskanzlerin!" - Da lag die SPÖ in den Umfragen noch klar vorne: Pamela Rendi-Wagner.
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"Wenn ihr wollt, gehe ich voran. Bis hinein ins Kanzleramt." - Auch FPÖ-Obmann Herbert Kickl übt sich in Gusenbauer'schen Sandkastenfantasien.
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"Hearst Herbert, sei bitte einmal still." - Angesichts des blauen Corona- und Russland-Kurses könnte sich Koalitionspartnersuche schwierig gestalten: NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger.
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"Warum? Weil ich alt genug bin." - Alexander Van der Bellen kandidiert mit 78 erneut bei der Bundespräsidentenwahl ...
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"Danke für Ihre Stimme. Ich werde sorgsam damit umgehen." - ... und erhält das Votum für weitere sechs Jahre.
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"Dann ist das nicht mehr meine Welt." - Für Laura Sachslehner ist die ÖVP zu links, sie geht als Generalsekretärin.
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"Sebastian Kurz wird mit schlauen, zielstrebigen Tieren in Verbindung gebracht." - Die Arbeiten der Meinungsforscherin Sabine Beinschab, die Kurz einst zur Machtübernahme verhalfen, beschäftigten Justiz und Politik.
"Wir haben Dinge gemacht, die nicht in Ordnung waren." - Ex-ÖVP-Strippenzieher Thomas Schmid packt vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft aus.
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"Ein für mich ganz wesentlicher Punkt, der mich auch zum Umdenken bewegt hat, war, dass meine Mutter zu mir gesagt hat, wir haben dich so nicht erzogen, wenn du etwas falsch gemacht hast, dann steh dazu und das mit allen Konsequenzen." - Zum Singen brachte Schmid die Mama.
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"Das darf doch alles nicht wahr sein." - Wasserschaden im Demokratiegebäude: Van der Bellen hat seinen "saure Wiesen"-Moment.
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"Ich bin da, aber nicht mehr in der Politik. Das bleibt auch so. Für immer." - Nicht dass sich die Frage stellen würde, aber Kurz will nicht zurück.
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"Nicht: Die ÖVP hat ein Korruptionsproblem, sondern: die ÖVP ist ein Korruptionsproblem." - NEOS-Chefin Meinl-Reisinger hat ihr Urteil gesprochen.
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"Ihre Regierung ist am Ende." - SPÖ-Obfrau Rendi-Wagner sieht das ähnlich.
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"So bin ich nicht. Und so sind wir nicht." - ÖVP-Chef Nehammer gelobt Besserung.
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"In diesen Ausschuss gehe ich ganz unaufgeregt hinein." - Selten so blockiert: Volkspartei-Fraktionsführer Andreas Hanger startet im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss die Obstruktionsarbeit.
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"Er ist der Lügenbaron der Nation." - ... und zweifelt an Schmids Glaubwürdigkeit.
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"Man führt einen Vernichtungsfeldzug gegen die ÖVP." - Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) beharrt auf den Ausschussvorsitz und bangt um die Mutterpartei.
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"Als Innenminister darf man kein Weichspüler sein." - Gerhard Karner (ÖVP) mag es in Asylfragen kratzig - und blockiert die Schengen-Beitritte Bulgariens und Rumäniens.
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"Wir müssen endlich das Tabu Zäune brechen." - Die ÖVP will die EU-Grenzen dicht machen, Kanzler Karl Nehammer geht voran.
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"Ein Zaun, eine Mauer - Sie können es nennen, wie Sie wollen." - Hauptsache keiner kommt rein: Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP).
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"Niemand stellt Klimaschutz infrage, aber wir sind gegen einen Tunnelblick." - Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) trimmt die Volkspartei auf Öko-Blockade.
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"Dazu wird man Beton brauchen." - Und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bekennt sich zur Stadtentwicklung nach SPÖ-Art.
"Welche Affäre?" - Die kommunale Wien-Energie balancierte am finanziellen Abgrund, doch Stadtchef Ludwig versteht die Aufregung nicht.
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"Dann hat die Dame gemeint: Das g'fallt mir, Sie essen ein Eis wie ein Normaler." - Anton Mattle (ÖVP) punktet beim Volk - und wird Landeshauptmann von Tirol.
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"Ich musste flüchten, ich bin nicht freiwillig weg. (...) Mein Leben ist bereits vernichtet." - Ex-FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl, die einst vor Putin knickste, beklagt ein "De-facto-Arbeitsverbot" in Österreich.
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"Meine Reputation in Österreich, die ist im Oarsch." - Rüstungslobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly sucht sein Heil ebenfalls in der Ferne.
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"Schleichen Sie sich." - Auch eher rau im Ton: Der entmachtete Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek begrüßt die Ermittler.
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"Wer unterstützen will, kann einen Spendenbeitrag leisten." - Der in Ibiza gestrauchelte Heinz-Christian Strache braucht Geld.
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"Ich habe nichts von meinem Tod verspürt." - Die Nachricht vom Ableben des Altkanzlers Franz Vranitzky (SPÖ) war für diesen stark übertrieben.
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"Rote bleiben Gsindl! Schönen Schitag!" - Einer von vielen Chats, die 2022 auftauchen: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) über die SPÖ.
Die Zitate des Jahres wurden von der Redaktion des Austria Presse Agentur gesammelt.