Alltagsgeschichte: Ausnahmezustand im Wiener Stadionbad
Stadionbad. Pfingstmontag. Es musste ja so kommen. Auf den viel zu kalten Mai folgt ein (gefühlt) viel zu heißer Juni. Kaum hat Greta Thunberg die Stadt verlassen, ist die erste Hitzewelle auch schon da. Tropennächte, Schlaflosigkeit – auf ins Schwimmbad.
In einem der größten Freiluftbäder Wiens zeigen sich die Besucherinnen und Besucher nicht nur geschmackssicher (Peckerlparade! Wasserfeste Schminke!), sondern auch durchaus kreativ. Ein verzweifelter junger Mann versucht seine Gösser-Bierdose unter dem eiskalten Hochquellwasser (und den neidischen Blicken durstiger Badegäste) in der Herrentoilette zu kühlen. Kinder (und Eltern) bleiben sicherheitshalber gleich unter der meterlangen Regendusche stehen, während im Wildwasserkanal ein Stau wie auf der Südosttangente vor einem langen Wochenende herrscht.
Aufbrannte Schultern, Pommesengpass, Eisverkäuferträume. Kurz: Kabinenparty! Dass eine hitzige Darf-hier-vom-Beckenrand-gesprungen-werden-Diskussion zwischen Jung und etwas Älter dank des beherzten Eingreifens einer Bademeisterin gerade noch freundlich gelöst werden kann, gibt Hoffnung. Merke: Trillerpfeife ist Trumpf.