Rainer Nikowitz: Trinkspiele

Selbst wenn Jean-Claude Juncker tatsächlich ein Alkoholproblem hätte – ausgerechnet den Generalsekretär der Bierzeltpartei FPÖ sollte das stören?

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Vilimsky: Stimmt des eigentlich, dass es früher in Österreich an Wahltagen a Alkoholverbot geben hat? Strache: So viel i weiß, ja. Vilimsky: A Wahnsinn. Wem is denn so was bloß eingfallen? Strache: Na, wem scho. Wo is denn de FPÖ damals gstanden? Bei fünf Prozent. Des war also einfach ein ­total antidemokratischer Anschlag des Systems auf uns. Vilimsky: Jetzt stell dir nur amoi vor, des tät’s heut a no geben. Dann warast du wahrscheinlich immer no Zahntechniker. Strache: Und du tätst überhaupt im Männerasyl schlafen. Vilimsky: Also bitte!

Strache: Ja, stimmt. Unter der Brucken. Vilimsky: Äh … Strache: Und wer würd denn dann am Viktor-Adler-Markt meine Reden bejubeln? Die Nüchternen vielleicht? Vilimsky: Lächerlich! Völlig ausgeschlossen! Strache: Des derf i sagen. Du net. Vilimsky: Tschuidigung. Und wann i so nachdenk … de Stenzel warat a net bei uns. Strache: Des beweist jetzt aber gar nix. Sogar in de allerschlimmsten Sachen versteckt si meistens irgendwo auch a positives Detail.

Vilimsky: Du, aber der Juncker, ha? Hast den gsehen? Rauschkugel de. Strache: Saufkopf. Vilimsky: Er sagt jetzt, es war Ischias. Strache: Pffft! Wie i des letzte Mal in Ibiza so an Ischias ghabt hab, bin i in der Früh in der Badewann munter worden. Vilimsky: I schreib a Presseaussendung und leg eam ane auf, ha? Strache: Super Idee! Vor allem während unserm EU-Vorsitz! Vilimsky: Ah, und was i di no fragen wollt: De Champagnerrechnung von der Le Pen und mir – de geht eh okay, oder?

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz