Einfärbiges Österreich
Es gibt Bezirke, auf die sich wetten lässt: So wählte zum Beispiel der Westen Österreichs seit Beginn der Zweiten Republik nahezu geschlossen die ÖVP als stimmenstärkste Partei. Doch auch die SPÖ – später kamen FPÖ oder BZÖ dazu – hatten Regionen, in denen sie an der Spitze lagen (siehe historische Karten unten). Das ist bei dieser Wahl anders: Am Sonntagabend lag in gerade vier Städten (Wien, Linz, Wels und Steyr) die SPÖ vorn. Alte Bastionen wie Mattersburg, Rust, aber auch einige steirische und Kärntner Bezirke gingen an die ÖVP.
profil hat jene Bezirke, die Stand Sonntagabend mit weniger als vier Prozentpunkten Vorsprung gewonnen wurden, etwas heller eingefärbt. Die Karte zeigt: SPÖ und FPÖ kamen der ÖVP in den meisten Regionen des Landes nicht einmal nahe. Diese Dominanz ist im historischen Vergleich durchaus ungewöhnlich: Denn selbst wenn die ÖVP nach einer Wahl einmal die stimmenstärkste Partei war, blieben etliche Bezirke, in denen ihre Gegner die meisten Stimmen bekamen. Nun gibt sich das Land einfärbig.