EU-Wahl: Jubel bei ÖVP und FPÖ
Das Ergebnis bei den Europawahlen ist vom Skandal-Video auf Ibiza erwartungsgemäß beeinflusst worden. Die ÖVP hat um 7,5 Prozentpunkte auf 34 Prozent deutlich zugelegt und sicher auch verlorene Stimmen von der FPÖ zurückholen können. Die Freiheitlichen sind von früheren Umfrageergebnissen von 23 Prozent auf das Ergebnis von 2014 mit rund 17 Prozent der Stimmen zurückgefallen. Sie werden statt vier nur mehr drei Europaabgeordnete stellen. Aber die FPÖ mit ihrem Spitzenkandidaten Harald Vilimsky war vom Ergebnis erleichtert, da sie offenbar schlimmere Rückgänge befürchtet hat.
Dass die Sozialdemokraten mit 23,5 Prozent nicht zulegen konnten, muss der Parteispitze für die Nationalratswahlen viel zu Denken geben. Eigentlich hätte Andreas Schieder als Spitzenkandidat vom Skandal der FPÖ profitieren müssen.
Viel möglich bei den Grünen
Die Grünen haben ein leichtes Minus eingefahren, aber wären mit einem ähnlichen Ergebnis in früherer Stärke wieder im Nationalrat vertreten. Hätte eine gemeinsame Liste mit Johannes Voggenhuber geklappt, wäre ein deutlicher Zuwachs möglich gewesen.
Jubel für Kanzler Kurz
Der Jubel in der ÖVP-Parteizentrale für Bundeskanzler und Parteichef Sebastian Kurz war unüberhörbar. Somit wird Spitzenkandidat Othmar Karas im türkisen Team von der Nummer 2, Karoline Edtstadler, kontrolliert werden.
Erfreulich ist der Anstieg der Wahlbeteiligung um mindestens zehn Prozentpunkte auf knapp 60 Prozent.