Nationalratswahl-Tagebuch: Auf Angriff
Vergangenen Donnerstag präsentierte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil seine Biografie: "Hans Peter Doskozil - Sicherheit neu denken“. Während er darüber sprach, saß er er auf einem türkisfarbenen Sessel. Was hatte die Wahl der Farbe einen Monat vor der Nationalratswahl zu bedeuten? Gar nichts, laut Doskozil: "Ein zufälliges Zusammentreffen.“
Tatsächlich? Seit einem gemeinsamen Interview mit Sebastian Kurz im "Standard“ brodelt die Gerüchteküche. Noch ist unklar, ob nach dem 15. Oktober beide auf der Regierungsbank sitzen werden. Oder nur einer von ihnen. Oder keiner.
Social Media-Wahlkampf
Die sozialen Medien werden darauf einen gewissen Einfluss haben, vor allem Facebook. Mehr als 60 Prozent der Österreicher sind hier aktiv. Christian Kern, Heinz-Christian Strache und Sebastian Kurz haben bereits Übung darin, ihre Ideen, Ziele und Gesichter auf der Online-Plattform zu präsentieren. Zwischen Pärchen-Fotos, Werbungen von Versandhäusern oder Tiervideos tauchen immer öfter die Fotos der Spitzenkandidaten auf.
Seit 12. September ist auch Hans Peter Doskozil dabei. Bis zu diesem Tag behandelte er seine Site eher stiefväterlich. Im Jänner wurde sie angelegt und seither zehn Mal etwas gepostet. Jetzt hat Doskozil sogar ein eigenes Social-Media-Team. Zum Start seiner Facebook-Karriere postete es ein Video über Doskozils Alltag und seine Forderungen zur "konsequenten Sicherheitspolitik“. Das Video beginnt mit der rot-weiß-roten Fahne und endet mit der Unterzeichnung eines Dokumentes. Es folgten vier weitere Beiträge in vier Tagen. Bisher hat Doskozil 3500 Follower - Tendenz steigend. Aber eines fehlt noch: das blaue Häkchen, die Verifizierung von Facebook, dass es sich um den echten Account einer Person handelt.