Signa-Pleite: Firma von Sebastian Kurz macht Millionenforderung nicht geltend
Eigentlich ist sie im milliardenschweren Pleiten-Domino von René Benkos Signa-Imperium ein absoluter Nebenschauplatz: die eher unscheinbare Signa SFS Austria GmbH (vormals Signa Lima GmbH), die ihrerseits im Jänner 2024 Konkurs angemeldet hat. Doch in bestimmter Hinsicht ist gerade sie von ganz besonderem Interesse. Die Signa SFS schuldet nämlich ausgerechnet der Firma des früheren Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) eine Menge Geld. Geld, das – wie profil herausgefunden hat – Kurz nun offenbar gänzlich abgeschrieben hat.
Ende Jänner hatte die SK Management GmbH des Ex-Kanzlers noch verlauten lassen, eine offene Honorarforderung von 1,65 Millionen Euro sehr wohl im Insolvenzverfahren geltend machen zu wollen. Bis 6. März hätte eine Anmeldung erfolgen müssen. Doch profil-Informationen zufolge fehlt die SK Management nunmehr auf der Gläubigerliste der Signa SFS. Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher der Kurz-Firma, dass die Forderung nicht geltend gemacht wurde und dies auch in Zukunft nicht erfolgen werde.
Geringe Gläubigerquote zu erwarten
Die Signa SFS erbrachte Finanzierungsberatungsleistungen für andere Teile der Signa-Gruppe – etwa als zentrale Kommunikationsstelle mit Banken. Der Honoraranspruch der SK Management wiederum soll aus der Vermittlung eines Investments in Höhe von 100 Millionen Dollar stammen. Dafür verrechnete die Kurz-Firma insgesamt 2,4 Millionen Euro, von denen 750.000 Euro beglichen worden sein sollen. Den Rest schreibt man nun offenbar in den Wind.
Zu Details von Kundenbeziehungen will man sich seitens der Firma des Ex-Kanzlers grundsätzlich nicht äußern. Bei nüchterner Betrachtung ist davon auszugehen, dass aus der Millionenforderung ohnehin nicht mehr allzu viel zu holen gewesen wäre. profil-Informationen zufolge wurden im Konkurs der Signa SFS Forderungen in Höhe von rund 5,7 Millionen Euro angemeldet. Zwar hat der Insolvenzverwalter den Großteil davon zunächst bestritten. Da bei der Konkursanmeldung jedoch gerade einmal 213.000 Euro an Aktiva zu verzeichnen waren, dürfte die Gläubigerquote am Ende des Tages eher gering ausfallen – unter Umständen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Gut möglich, dass die SK Management keinen weiteren Aufwand für ein vergleichsweise mageres Resultat betreiben möchte. Doch nicht nur das: Kurz erspart sich mit dem Verzicht auch eine Nachrede à la Alfred Gusenbauer. Die Firma des früheren SPÖ-Bundeskanzlers hat bei einer anderen Signa-Gesellschaft bekanntlich Beraterhonorare in Millionenhöhe geltend gemacht. Dort ist allerdings auch mit einer deutlich höheren Gläubigerquote zu rechnen.