Leadership im digitalen Wandel
Prof. Dr. Wolfgang Güttel – Dean der TU Wien Academy for Continuing Education und Forschungsbereichsleiter für Leadership & Strategy – über die Kunst der situativen Führung in der digitalen Transformation.
Die MBA-Programme der TU-Wien vermitteln Führungskräften die Fähigkeit, die drei essenziellen Leadership Value Chains gleichermaßen zu beherrschen. Sie müssen in der Execution Value Chain die Ausführung im Kerngeschäft vorantreiben, indem sie operative Aktivitäten erfolgreich durchführen. Gleichzeitig müssen sie mit der Enhancement Value Chain nach neuen Ideen suchen, Entscheidungen über deren Umsetzung treffen und Change-Prozesse gestalten, um digitale Innovationen erfolgreich auf den Markt zu bringen oder die Digitalisierung von Geschäftsprozessen voranzutreiben.
Für die Ausführung und die Weiterentwicklung benötigen sie jedoch noch eine weitere Value Chain: Engagement. Hierbei geht es darum, soziale Beziehungen im Team funktional zu gestalten, ausreichende psychologische Sicherheit zu gewährleisten, um neue Ideen oder kritische Einwände im Team ohne negative Konsequenzen für beteiligte Personen zu diskutieren, und alle Teammitglieder motiviert zu halten.
Nur wenn alle drei Leadership Value Chains erfolgreich umgesetzt werden, können Führungskräfte gemeinsam mit ihren Teams die Ziele der digitalen Transformation erreichen - und sich bereits auf zukünftige Veränderungswellen vorbereiten. Die Herausforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit werden dabei nicht geringer sein. Hierbei müssen Führungskräfte weiterhin im Kerngeschäft erfolgreich agieren, offen für technologische Neuerungen sein und ihre Teams auf dem Veränderungspfad mitnehmen. Situative Führung bedeutet daher nicht mehr nur den Wechsel zwischen Mitarbeiterorientierung und Leistungsorientierung, sondern vor allem die Kunst, entlang der Leadership Value Chains von Execution, Engagement und Enhancement den Führungsstil situationsgerecht anzupassen. Mehr erfahren...