Suisse Secrets: Die wichtigsten Hintergründe zum Rechercheprojekt
Was ist das Projekt „Suisse Secrets“?
In dem Projekt werteten 163 Journalistinnen und Journalisten aus 39 Ländern geleakte Kontodaten der international tätigen Schweizer Großbank Credit Suisse aus: Es handelt sich um Datensätze zu insgesamt rund 18.000 Bankkonten.
Woher kommen die Informationen?
Das Material wurde ursprünglich der „Süddeutschen Zeitung“ anonym zugespielt, die „SZ“ teilte es anschließend mit der Investigativ-Plattform Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) und 46 weiteren Medienhäusern, darunter „New York Times“, „The Guardian“, „Le Monde“, „La Stampa“, NDR und WDR. Aus Österreich war profil an den Recherchen beteiligt.
Die Quelle verschickte zum Leak auch eine Botschaft: „Ich glaube, dass das Schweizer Bankgeheimnis unmoralisch ist.“ Der Vorwand, die finanzielle Privatsphäre zu schützen, sei lediglich „ein Feigenblatt, um die schändliche Rolle der Schweizer Banken als Kollaborateure von Steuerhinterziehern zu verschleiern“, schrieb der Whistleblower.
Wie umfangreich sind die Datensätze?
Die Datensätze dokumentieren Geschäftsverbindungen von Credit Suisse zu tausenden Kunden aus rund 120 Ländern. Die ältesten Einträge stammen aus den 1940er Jahren, die jüngsten aus der vergangenen Dekade. Das darin abgebildete Vermögen übersteigt umgerechnet 100 Milliarden Euro.
Wer wird in den Dokumenten erwähnt?
Die Daten führen zu Konten von Staats- und Regierungschefs, Monarchen, Ministern, Oligarchen und Kardinälen. Die Daten führen schließlich auch zu Drogen- und Menschenhändlern, Waffenschiebern, korrupten Staatsdienern und Geheimdienstchefs.