FPÖ-Chef Herbert Kickl hält eine Österreich-Flagge in die Kamera
PROFIL-UMFRAGE

FPÖ verliert Zuspruch, aber trotzdem klar auf Platz eins

Herbert Kickl steht seit Langem wieder unter Druck. Die große profil-Umfrage zur Sonntags- und Kanzlerfrage.

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Spott und Hohn sind Herbert Kickls bevorzugte Mittel in Parlamentsreden. Wenn der FPÖ-Obmann ans Rednerpult tritt, wird es still in den Reihen. Seine Tiraden haben Unterhaltungswert. Mittwoch vergangener Woche war es anders. Statt Spott und Hohn kannte der FPÖ-Chef nur Gift und Galle. Auf der Tagesordnung standen der Russland-Spionageskandal und die Rolle, die die FPÖ dabei spielt. Kurzfristig ließ sich Kickl auf die Rednerliste setzen und attackierte in hoher Lautstärke die anderen Fraktionen scharf: „Die Einheitspartei will den Machtverlust um jeden Preis verhindern und setzt auf Manipulation der Bevölkerung!“ Die ÖVP und „ihr tiefer Staat“ wollen die Bevölkerung „desinformieren“ und „manipulieren“. Da sei sie bei ihm aber „an den Falschen geraten“.  

Es war ein anderer Kickl, der da durchs Plenum zeterte. Statt Selbstbewusstsein verströmte er Nervosität. Die anderen Parteien registrierten es mit Genugtuung. Dass sie von der aktuellen Unruhe bei den Freiheitlichen profitieren können, ist allerdings unwahrscheinlich, wie die große profil-Umfrage von Unique research zeigt. 

Gernot   Bauer

Gernot Bauer

ist seit 1998 Innenpolitik-Redakteur im profil und Co-Autor der ersten unautorisierten Biografie von FPÖ-Obmann Herbert Kickl. Sein journalistisches Motto: Mitwissen statt Herrschaftswissen.

Iris Bonavida

Iris Bonavida

ist seit September 2022 als Innenpolitik-Redakteurin bei profil. Davor war sie bei der Tageszeitung "Die Presse" tätig.