Hypo-Nachfolgerin

Warum sich die Bankenaufsicht beim Übernahme-Poker bei der Addiko-Bank prüft

Gleich drei Investoren vom Balkan rittern um die Vorherrschaft bei der österreichischen Addiko Bank, einer Nachfolgerin der Hypo Alpe Adria. Nicht alle gefallen der Bankenaufsicht. Im August könnte es zum Showdown kommen.

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Am 27. Juni dieses Jahres passierte an der Wiener Börse etwas Ungewöhnliches: Da wechselten an nur einem Tag 222.000 Stück Aktien der in Wien gelisteten Addiko Bank die Besitzer. Um 4,4 Millionen Euro. Ungewöhnlich ist das deshalb, weil die Handelstage der Addiko, die in Österreich fast niemand kennt, normalerweise eher verschlafen sind. An anderen, handelsüblichen Tagen werden Addiko-Aktien im Wert von 3000, vielleicht 4000 Euro gehandelt, 22.000 Euro, wenn es hochkommt. Im Juni gab es aber ein paar beachtliche Ausreißer-Tage. Und auch sonst ist das Investoren-Interesse an der in Wien gelisteten, aber am Balkan tätigen Bank in letzter Zeit gestiegen. Alles in allem hat sich rund die Hälfte des Aktienvolumens der Bank im vergangenen Jahr irgendwie bewegt.

Zwei serbische und ein slowenischer Investor wollten zuletzt Anteile an Addiko erwerben, wie die „Presse“ in den vergangenen Wochen berichtete. All das verläuft nicht unbedingt friktionsfrei und zur Freude der Bankenaufsicht. Und das hat auch irgendwie mit dem Krieg in Russland zu tun und damit, dass sich Serbien nicht an den EU-Sanktionen beteiligt hat.

Marina  Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".