Titelgeschichte

Arbeitskräftemangel: Wird Freizeit wichtiger als Arbeit?

Verrückte neue Arbeitswelt: In Österreich sind so viele Menschen erwerbstätig wie nie zuvor. Trotzdem suchen zahllose Unternehmen händeringend nach Mitarbeitern. Woran liegt das? [E-Paper]

Drucken

Schriftgröße

Ein randvolles Wirtshaus in Wien, ein Hotel in Salzburg, ein zum Homeoffice umgestalteter Baustellenwagen in einem Garten in Niederösterreich, eine Wohnanlage für Menschen mit Behinderung, das Büro eines internationalen Konzerns – die Orte, die profil in der vergangenen Woche besuchte, könnten unterschiedlicher kaum sein. Doch sie haben eines gemeinsam: Sie sind Schauplätze eines nachgerade radikalen Wandels, der sich seit einigen Monaten auf dem heimischen Arbeitsmarkt vollzieht. 

Plötzlich – so scheint es – gibt es in Österreich nicht mehr zu wenige Jobs, sondern viel zu viele. „Arbeitskräftemangel“ ist nun das große Schlagwort. Im Unterschied zu früher fehlen geeignete Mitarbeiter nicht nur in einigen wenigen Berufsgruppen, sondern quer durch viele Branchen. International sorgen Phänomene für Aufsehen, die griffige englische Bezeichnungen tragen: „Great Resignation“ – enttäuschte, schlecht bezahlte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hängen ihre Jobs freiwillig an den Nagel; „Quiet Quitting“ – nur noch Dienst nach Vorschrift statt Burnout-Gefahr unter schlechter werdenden Arbeitsbedingungen. Über alldem schwebt der Begriff der „Work-Life-Balance“. Der latente Vorwurf: Der Ausgleich zwischen Job und Privatleben werde vielen Menschen immer wichtiger und führe automatisch zu geringerer Arbeitsbereitschaft.

Will wirklich niemand mehr arbeiten? Oder steckt etwas anderes hinter der Personalknappheit? Handelt es sich bei alldem nur um ein kurzes Phänomen, das spätestens mit dem Ende der aktuellen Hochkonjunktur wieder verschwindet? 

profil hat mit zahlreichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Unternehmern und Managerinnen sowie mit Expertinnen und Experten gesprochen. Aus ihren Erfahrungen lässt sich ein differenziertes Bild zeichnen. Eines, das manchen Mythos entzaubert und manche Übertreibung zurechtstutzt. Das aber auch zeigt, welche nachhaltigen Veränderungen gerade stattfinden, wo Probleme bestehen – und wie deren Lösungen aussehen könnten.

Lesen Sie jetzt weiter:

Die ganze Geschichte finden Sie in der profil-Ausgabe 35/2022 - hier als E-Paper.

Sie haben noch kein Abo? Testen Sie profil 4 Wochen kostenlos.

 

Stefan   Melichar

Stefan Melichar

ist Chefreporter bei profil. Der Investigativ- und Wirtschaftsjournalist ist Mitglied beim International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ).

Clara Peterlik

Clara Peterlik

ist seit Juni 2022 in der profil-Wirtschaftsredaktion. Davor war sie bei Bloomberg und Ö1.