Arbeitsmarkt

Steigende Arbeitslosigkeit, weniger Geld fürs AMS

Die Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik sollen beim AMS gekürzt werden. Zur Unzeit?

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Eine AMS-Stelle in einem Wiener Außenbezirk im Hochsommer: E-Card in den Apparat stecken, den Zettel mit der Nummer rausziehen, ab in den richtigen Stock und warten. Alle, die hier im fensterlosen Raum sitzen, sind froh, wenn sie bald wieder draußen sind – zurück ins  Arbeitsleben, Deutschkurs, Schulung, Jobsuche, was steht an? Es ist kein glamouröser Ort, aber ein enorm wichtiger in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit.

Doch gerade hier soll gespart werden. Frauenpolitische Stellen meldeten sich vor einem Monat zu Wort, einzelne Landesstellen des Arbeitsmarktservice (AMS) folgten. Sie alle haben Sorge vor einer Sache: weniger Budget im kommenden Jahr. Manche spüren die Einsparungen jetzt schon. Sie betreffen nicht die monatlichen Direktzahlungen an Arbeitslose, sondern die aktive Arbeitsmarktpolitik. Das sind Projekte, in denen arbeitslose Menschen beraten, umgeschult und weitergebildet werden. Das AMS-Budget wird normalerweise im Herbst endgültig beschlossen, derzeit liegt ein Budgetrahmen vor. Doch dieses Jahr wird im Herbst gewählt. Wer weiß, wann die nächste Regierung steht. Derzeit geht daher das Arbeitsmarktservice von einem Minus von 6,2 Prozent aus: 1,33 Milliarden Euro für 2025 nach 1,4 Milliarden im heurigen Jahr für die aktive Arbeitsmarktpolitik. Das heißt: minus rund 90 Millionen Euro.

Clara Peterlik

Clara Peterlik

ist seit Juni 2022 in der profil-Wirtschaftsredaktion. Davor war sie bei Bloomberg und Ö1.