Baukonzern Strabag wirft EU-Anti-Betrugsbehörde OLAF „nachweislich fehlerhafte“ Informationen vor

OLAF-Bericht behandelt Unregelmäßigkeiten beim Bau einer Budapester U-Bahn-Linie. Strabag, Porr und Swietelsky werden von Anti-Betrugsamt ebenfalls erwähnt.

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Wie profil in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, wirft die Strabag dem EU-Anti-Betrugsamt OLAF „nachweislich fehlerhafte“ Informationen vor. Es geht um einen Bericht, in dem sich die OLAF-Ermittler mit angeblichen Unregelmäßigkeiten beim Bau der U-Bahn-Linie 4 (M4) in Budapest zwischen 2004 und 2014 befassen. Am Projekt beteiligt waren auch die österreichischen Baukonzerne Strabag, Porr und Swietelsky.

„Der OLAF-Bericht ist, soweit er die Strabag betrifft, teilweise nicht nachvollziehbar und nachweislich fehlerhaft“, so die Unternehmenssprecherin Diana Neumüller-Klein gegenüber profil. Beispielsweise würden Baufirmen verwechselt. Die Vorwürfe präzisieren will die Strabag nicht: „Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, die Qualität der Ermittlungsergebnisse im Detail öffentlich zu diskutieren.“ Das OLAF-Büro in Brüssel will sich derzeit nicht zur Causa äußern.

Im OLAF-Bericht wird vorgeschlagen, hohe Summen EU-Fördergeld für die M4 von Ungarn zurückzufordern. Bei zahlreichen Verträgen orten die Ermittler Unregelmäßigkeiten. Im Zusammenhang mit Strabag, Porr und Swietelsky spricht OLAF etwa von „irregulären Verträgen“ oder „Interessenskonflikten“. Im Fall von Swietelsky ist auch von „möglicher Korruption“ die Rede. Die Unternehmen weisen auf profil-Anfrage alle Vorwürfe von sich. Etwaige Unregelmäßigkeiten würden allein daraus resultieren, dass Budapest das Vergabeverfahren falsch durchgeführt hätte. In Ungarn sprechen Regierungsvertreter vom „größten Korruptionsfall seit dem EU-Beitritt“.