Bayern wollte nie Insolvenz der Hypo Alpe-Adria

Aktuell. Bayern wollte nie Insolvenz der Hypo Alpe-Adria

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Wie profil in seiner Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet, hatte der Freistaat Bayern entgegen späterer Drohungen gegenüber der Republik Österreich niemals die Absicht, die Hypo Alpe-Adria in den Konkurs zu schicken. Dies geht aus einem Sitzungsprotokoll des Verwaltungsrates der Bayerischen Landesbank vom 28. November 2009 hervor, an welcher auch der frühere Bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon teilnahm. Laut dem damaligen Verwaltungsrat und späteren BayernLB-Vorstandsvorsitzenden Gerd Häusler hätte eine „eine Insolvenz viel zu weitreichende Auswirkungen auf Österreich, SEE-Länder und zum Schluss auch Deutschland“, weshalb mit Blick auf die „Vermögensposition der BayernLB“ viel dafür spreche, „die Insolvenz der HGAA zu vermeiden, es sollten aber Dritte maximal an der Sanierung beteiligt werden“.

Fahrenschon räumte ein, dass „der Freistaat Bayern in den osteuropäischen Regionen mit seiner Reputation auch in ein schlechtes Licht geraten könne. Hier seien durchaus vielschichtige wirtschaftliche Interessen von bayerischen Unternehmen mitinvolviert. Gleichwohl sei das Meinungsbild in der Staatsregierung derart, das man sich nicht vorstellen könne, dass die BayernLB eine weitere Kapitalerhöhung zeichne.“ Und weiter: „Originäres Ziel sei, die Hypo Alpe-Adria an die Republik abzugeben.“ Zugleich gab Fahrenschon die – letztlich erfolgreiche – Strategie für die Verhandlungen mit der Republik Österreich vor: „Fahrenschon gibt zu bedenken, dass mit der Republik Österreich schwer gerungen werden müsse, um die Verhandlungspartner an den Tisch zu bringen. Er stellte ganz klar heraus, dass aus seiner Sicht das Ziel sei, kein neues Geld mehr zu geben. Damit sollte ein Sanierungsbeitrag der BayernLB auf das bisher investierte Eigen- und gegebenenfalls Teile des Fremdkapitals beschränkt werden.“

(Red.)