Ein Eurofighter Typhoon der Österreichischen Luftwaffe

Causa Eurofighter: Erste Anklage rechtswirksam

Die Briefkastenfirma „City Chambers“ hat Millionenzahlungen erhalten. Das Oberlandesgericht Wien wies Anklageeinspruch ab.

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In der Causa Eurofighter steht der erste Strafprozess bevor. Es geht dabei um die Londoner Briefkastenfirma „City Chambers“, die für angebliche Lobbying- und Beratungsleistungen von der Kampfjet-Firma EADS (heute: Airbus) rund acht Millionen Euro erhalten hat.

Wie eine Sprecherin des Landesgerichts für Strafsachen Wien auf profil-Anfrage mitteilte, ist eine diesbezügliche Anklageschrift der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) von März 2021 nunmehr rechtswirksam geworden. Die WKStA wirft zwei Personen Untreue und falsche Beweisaussage vor, alle Betroffenen haben sämtliche Vorwürfe immer bestritten. Laut Gerichtssprecherin wurde ein Anklageeinspruch erhoben. Das Oberlandesgericht Wien habe diesen jedoch mit Beschluss vom 1. Juli 2021 abgewiesen. Ein Termin für die Hauptverhandlung sei noch nicht fixiert.

Die WKStA geht davon aus, dass den Millionenzahlungen an „City Chambers“ keine werthaltige Gegenleistung gegenübergestanden sei. Bei den Ermittlungen stieß man auf Leistungsberichte in denen sich vorgebliche Termine mit „W. Lüssel“, „KH Lasser“, „Mr. Wartenstein“ und „J. Laider“ fanden – „profil“ berichtete wiederholt darüber.

Stefan   Melichar

Stefan Melichar

ist Chefreporter bei profil. Der Investigativ- und Wirtschaftsjournalist ist Mitglied beim International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ).