profil-Journalist Joseph Gepp hat sich Bitcoin gekauft.
Finanzen

Der Bitcoin steigt und steigt - schon wieder

profil-Redakteur Joseph Gepp über seine Bitcoin-Investition. Teil 2.

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Es war heuer im August, da habe ich 150 Euro in Bitcoin investiert. Das war gar nicht so schwer, wie viele wohl annehmen. Ein Wallet, eine Art digitale Geldbörse, am Handy angelegt. Bei einem Automaten in Wien die Euro in Bitcoin gewechselt. Und fertig war der Einstieg in die Krypto-Welt. Stolze 0,00440259 Bitcoin gehören mir nun.

Und heute? Mir lacht das Anlegerglück. Meine 0,004 Bitcoin sind mehr als 255 Euro wert. Ein Wertzuwachs von 70 Prozent innerhalb von drei Monaten. Dabei lief es anfänglich schlecht; Tage nach dem Kauf hatte ich sogleich sechs Euro verloren.

Der Bitcoin erreicht wieder einmal ein Allzeithoch. Analysten machen dafür die derzeit hohen Wertzuwächse an den Aktienmärkten verantwortlich, die meist auch Krypto-Assets in die Höhe ziehen. Zudem ging im Oktober in den USA erstmals ein Bitcoin-Indexfonds an die Börse.

Wäre es daher klug, mehr Geld in Bitcoins zu schaufeln? Oder, falls man es noch nicht getan hat, überhaupt einzusteigen? Nein - außer man hat große finanzielle Reserven auf der Seite, um Verluste zu verkraften. Der aktuellen manischen Phase im Bitcoin-Geschehen ging im heurigen Frühjahr und Sommer nämlich eine depressive Phase voran. Wieder einmal. Da grundelte das Digitalgeld bei vergleichsweise mageren 30.000 Euro je Bitcoin herum (heute sind es knapp 60.000).Einer der Gründe: Im Frühjahr hat Tesla-Chef Elon Musk dementiert, Bitcoins als Zahlungsmittel für Tesla-Autos zu akzeptieren. Einzig wegen dieser Aussage brach der Kurs um 50 Prozent ein.

So ist das immer bei Bitcoin. Ständig hoffen die Anleger, dass das Krypto-Geld die Schwelle in die Welt des echten Zahlungsverkehrs überschreitet. Dass Menschen wie Musk, große Online-Händler oder Banken den Bitcoin als Zahlungsmittel ernstnehmen. Alles, was darauf hindeutet, befeuert den Kurs. Was davon wegführt, lässt ihn wieder einbrechen.

Der nächste Rückschlag kommt bestimmt. Und er wird, wie immer bei Bitcoin, empfindlich ausfallen. Deshalb bleibt mein Investment vorerst bei 150 Euro. Falls ich wider Erwarten doch noch Millionär werde, werde ich Sie an dieser Stelle informieren.