Eurofighter: IT-Unternehmer war laut EADS „Mittelsmann“ zur ÖVP
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, soll der heute 68-jährige Unternehmer und ehemalige Fliegeroffizier Georg Schmidt laut EADS-internen Dokumenten bei der Eurofighter-Beschaffung als „Mittelsmann zu Schwarz“, also zur ÖVP, fungiert haben. Schmidt, der 1986 aus Protest gegen den Draken-Ankauf aus dem Militärdienst ausgeschieden war, ist eine von vorerst 21 Auskunftspersonen, die vor dem anlaufenden parlamentarischen Eurofighter-Untersuchungsausschuss aussagen sollen. Die Wiener IT Solution GmbH, wo Schmidt zwischen 2000 und 2009 als geschäftsführender Gesellschafter agierte, lieferte EADS in zeitlicher Nähe zum Beschaffungsvorgang Software im Gegenwert von 1,36 Millionen Euro. Darüber hinaus war Schmidt auch als Berater des Rüstungskonzerns tätig, lieferte diesem mehrere Analysen und gab EADS-Vertretern privat Flugstunden. Gegenüber profil legt Schmidt auf die Feststellung, niemals „Kontakte zur ÖVP“ gehabt zu haben.
„Das stimmt schlicht nicht. Was stimmt, ist, dass ich EADS-Leute beraten habe. Ich habe im Gegenzug Offset-Geschäfte versprochen bekommen, die dann aber nur teilweise durchgeführt wurden.“ 2010 überwies die IT Solution GmbH, die bis heute im Einflussbereich seiner Familie steht, einer Schweizer EQ.CU.COM AG einmalig 300.000 Euro – für die Vermittlung von „stillen Gesellschaftern“ an IT Solution. EQ.CU.COM war Teil jenes Firmennetzwerkes, das EADS nach Behördenerkenntnissen zur Verteilung von Schmiergeldern gedient haben könnte. Hinter EQ.CU.COM stand damals der Deutsche Frank Walter P., gegen den in Deutschland und Österreich seit Jahren wegen mutmaßlicher Bestechungszahlungen rund um den Eurofighter-Deal ermittelt wird.