Ex-OMV-Chef Roiss' neues Leben als Start-up-Unternehmer
Das zweite Leben des Gerhard Roiss begann mit einer Trennung – und einer Erkenntnis. Die Trennung: Am 30. Juni 2015 hatte Roiss den Dienst als Vorstandsvorsitzender der OMV AG quittieren müssen, vorzeitig, unfreiwillig. Roiss, Jahrgang 1952, hatte den weitaus größten Teil seines Berufslebens in der OMV verbracht, ab 1997 war er Vorstandsdirektor, ab 2011 Generaldirektor gewesen. Öl, Gas, Petrochemie – die Dreifaltigkeit einer fossilen Karriere.
2015, das war auch das Jahr der Pariser Klimakonferenz. Die Erkenntnis: „Spätestens da war klar, dass Öl und Gas nicht zukunftsfähig sind“, sagt Roiss heute. „Für einen ehemaligen CEO der OMV wäre der naheliegende Weg das eine oder andere Aufsichtsrats- oder Beratermandat im Öl- und Gasbereich im Ausland gewesen. Aber ich wollte eine Neuorientierung ohne Rucksack.“
Der gebürtige Linzer ist mittlerweile 69 und hat sich neu orientiert. Im Innenhof seines Wiener Altbaubüros – funktional, kein Protz, kein Sekretariat, Roiss öffnet selbst – steht ein Audi e-tron mit grünem Kennzeichen. Roiss fährt elektrisch. „Wenn Sie einmal mit einem E-Auto gefahren sind, dann wollen Sie eh keinen Verbrenner mehr.“ Als OMV-Chef hätte er für diese Aussage in heißem Altöl baden müssen.
In dem Büro hat auch ein Mann einen Schreibtisch, der Roiss’ Sohn sein könnte und nebenbei einen baugleichen E-Audi fährt: Martin Klässner, ein gebürtiger Münchner, Jahrgang 1983. Klässner ist Gründer der Salzburger Softwareschmiede has-to-be, und das hat wiederum mit dem zweiten Leben des Gerhard Roiss zu tun.
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