Interview

Gewessler: „Mir fehlt das Verständnis für die Blockadehaltung“

Der Klimaplan muss nach Brüssel geschickt, über das Renaturierungsgesetz soll abgestimmt werden, das Klimaschutzgesetz fehlt immer noch. Ministerin Leonore Gewessler spart nicht mit Kritik am Koalitionspartner ÖVP und macht EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling die Mauer.

Drucken

Schriftgröße

Frau Ministerin, in ein paar Tagen ist EU-Wahl. Wie oft haben Sie sich, angesichts des Wirbels um Lena Schilling, in den vergangenen Wochen gedacht, es wäre vielleicht doch besser gewesen, wenn Sie selbst als Spitzenkandidatin angetreten wären?
Gewessler
Nie. Aus gutem Grund, weil wir mit Lena Schilling wirklich eine großartige Spitzenkandidatin haben. Die EU-Wahl ist eine Richtungsentscheidung darüber, wie es auf diesem Kontinent weitergeht. Gehen wir in eine gute Zukunft mit Klimaschutz, mit der Fortsetzung des Green Deal? Oder gehen wir zurück in die Vergangenheit mit rechtsextremer Hetze, mit der Klimawandel-Leugnung der Freunde von Wladimir Putin? Lena Schilling ist eine Kandidatin mit enormem Engagement für Klimaschutz und eine aufrechte Kämpferin gegen rechtsextreme Hetze. Sie wird das im Europaparlament wunderbar machen.
Sie und die Grünen machen Schilling seit Wochen die Mauer, dennoch ebbt die Diskussion nicht wirklich ab. Hat man diese Dynamik parteiintern unterschätzt?
Christina   Hiptmayr

Christina Hiptmayr

war bis Oktober 2024 Wirtschaftsredakteurin und Moderatorin von "Vorsicht, heiß!", dem profil-Klimapodcast.

Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort, ihre Schwerpunkte sind Klima, Medizin, Biodiversität, Bodenversiegelung und Crime.