Industrie

Handelskrieg und Zölle: Wie Österreichs Wirtschaft zwischen den Fronten leidet

Unter Donald Trump rüsten sich die USA für einen beinharten Handelskrieg mit China. Die heimische Wirtschaft könnte zwischen die Fronten geraten – mit unabsehbaren und teuren Folgen für alle.

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Dazu können wir aktuell nichts sagen.“ Oder: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Spekulationen anstellen wollen.“ Weil: „Das Thema ist heikel.“ Das „Thema“ ist in diesem Fall die mehr als angespannte Beziehung zwischen den USA und China. Nach Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten droht der Handelskrieg zwischen beiden Ländern noch aggressiver, noch weitreichender und vor allem noch teurer zu werden. Und „aktuell nichts sagen“ wollen eine Reihe von heimischen Industriebetrieben, die seit Jahren in beiden Märkten gute Geschäfte machen. Die Nervosität in den Unternehmen ist jedenfalls spürbar. Denn in der gegenwärtigen Situation gibt es viel zu verlieren und so gut wie nichts zu gewinnen.

Donald Trump setzt bei seiner „America First“-Politik dort an, wo er vor vier Jahren aufgehört hat. Ganz allgemein und was seine Haltung gegenüber China betrifft. Schon im Wahlkampf drohte er damit, Zölle in der Höhe von zehn Prozent für praktisch alle Importgüter aus anderen Ländern einzuführen. Waren aus China sollen sogar mit einem Aufschlag von 60 Prozent verzollt werden. China hält sich im Ton zwar noch zurück, aber die Aggression der USA wird dort nicht folgenlos bleiben.

Für europäische und österreichische Firmen ist das gleich in mehrfacher Hinsicht schlecht. Einerseits werden diese Zölle heimische Exporte in die USA verteuern und damit deren Absatz gefährden. Anderseits könnte der Wind für jene Firmen, die ihre Güter sowohl in die USA als auch nach China verkaufen, zumindest in den USA rauer werden. Und davon gibt es in Österreich viele.

Marina Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".