Hitzestau: Nützt die Erdwärme dem Klimaschutz?

Unter der Erde ist es sehr heiß. Damit müsste sich doch jede Menge neutrale Energie gewinnen lassen, die es im Kampf gegen die Klimakrise dringend braucht. Eine Erkundung der Geothermie. [E-Paper]

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Wer kennt ihn nicht, den Querschnitt der Erde, wie er in jedem Geografie-Schulbuch abgebildet ist? Der Planet ist zwar ein blauer, aber nur von außen. Nicht weit unter der Oberfläche wird es rot. Und Richtung Erdkern immer röter.

Der Planet ist heiß. Sehr heiß. In Zahlen ausgedrückt: 99 Prozent des Globus – wenn man sein Volumen betrachtet, also den gesamten Ball –
sind heißer als 1000 Grad Celsius. Vom verbliebenen Prozent sind immer noch 90 Prozent heißer als 100 Grad. Bohrt man beispielsweise in Österreich unter die Erde (je nach Bodenbeschaffenheit ist es von Land zu Land leicht unterschiedlich), dann wird es alle 100 Meter um drei Grad wärmer.

Da müsste sich doch jede Menge Energie gewinnen lassen. Energie aus dem Untergrund, aus der Hitze der Erde. Energie, die klimafreundlich ist, weil zu ihrer Erzeugung keine fossilen Brennstoffe verheizt werden müssen. Energie, die es dringend braucht – zum Heizen und Kühlen von Häusern, für die Industrie, zur Fortbewegung –, wenn die Weltgesellschaft die Erderwärmung in Zaum halten und die Klimakatastrophe noch abwenden will.

Was bisher in der Energiebranche eher als Nischenthema galt, gewinnt gerade stark an Bedeutung: die Geothermie, also Erdwärme. In den Konzepten und Debatten rund um die Energiewende – die Umstellung von der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas hin zur Erneuerbaren Energiegewinnung etwa aus Windkraft, Sonnenkraft und Biomasse – wird der Stellenwert der Geothermie ständig größer.

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