Interview

Joseph Stiglitz: „Das ist verrückt!“

US-Ökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz über gute und böse Subventionen, die neue Ära der Globalisierung und Irrsinn.

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Für Joseph E. Stiglitz ist die Welt schon eine Weile nicht mehr in Ordnung. Der Wirtschaftsnobelpreisträger forscht seit Jahrzehnten zum Thema Globalisierung, Marktversagen und Ungleichheit. Sein Buch „Die Schatten der Globalisierung“ wurde 2002 zum Bestseller. 20 Jahre später sind wir inmitten einer Phase der Deglobalisierung und der Zollkriege. profil traf den US-Ökonomen am Rande des Europäischen Forum Alpbach und sprach mit ihm über grüne Entwicklungshilfen aus China, das „Ende der Hyperglobalisierung“ und was an Trump „irrsinnig“ ist.

Herr Stiglitz, wann war die Welt aus Ihrer Sicht das letzte Mal in Ordnung?

Stiglitz

Ich denke, das war, als der Eiserne Vorhang fiel. Da herrschte noch sehr viel Optimismus. Damals sprachen wir von Wohlstandsgewinn, von Demokratie und dem Ende der Geschichte.

Marktwirtschaft und Globalisierung waren damals Synonyme für persönliche Freiheit und Demokratie. Wie sehen Sie das 30 Jahre später?

Marina Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".