Sanierung

KTM: Asien statt Austria?

Bei der insolventen KTM sind derzeit die Sanierer mit dem Sparstift unterwegs. Der Standort in Mattighofen soll dabei deutlich verkleinert werden und noch mehr Produktion ins billigere EU-Ausland wandern. Das legen interne Unterlagen nahe.

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Leere Werkshallen sind hier ungewöhnlich. Und so ziemlich das Schlimmste, was einem Industriebetrieb passieren kann. Wenn die Produktionsbänder stillstehen. Wenn die Kantine zu Mittag leer bleibt. Wenn statt des Summens der Maschinen und des Getuschels der Mitarbeiter nichts als Stille herrscht, die nur ab und zu von hallenden Schritten durchbrochen wird. Schritte, die man im Vollbetrieb gar nicht hören würde. Aber jetzt ist das KTM-Werk in Mattighofen leer. Fast alle Mitarbeiter sitzen zu Hause und warten.

Vier Fünftel der Belegschaft wurden in Kurzarbeit geschickt, nach Hause. Die Arbeitszeit wurde für die Monate Jänner und Februar auf 30 Stunden pro Woche reduziert und die Produktion eingestellt, damit sich die übervollen Lager wieder leeren. Im März soll hier wieder produziert werden, voraussichtlich aber deutlich weniger als bisher. Die insolvente KTM wechselt vom Zweischicht- in den Einschichtbetrieb. Was am Ende der Sanierungsperiode von KTM hier noch übrig bleibt, ist derzeit offen. Die Zeichen stehen aber auf Redimensionierung und Verlagerung ins günstigere EU-Ausland.

Marina Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".