Interview

Metaller: „Hat der hohe Lohnabschluss Arbeiter den Job gekostet?“

Der Industrielle Christian Knill und der Gewerkschafter Reinhold Binder haben 2023 die härtesten Lohnverhandlungen der letzten Jahrzehnte geführt. Wie weit sind die beiden Sozialpartner heute auseinander?

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Die Herbstlohnrunde des Jahres 2023 hat es in die Geschichtsbücher geschafft. Fast zehn Wochen dauerten die Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller, begleitet von Betriebsversammlungen und Streiks in mehr als 100 Betrieben. Für Christian Knill, Wirtschaftskammer-Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, war das Verhalten der Gewerkschaft damals „absurd“ und „grotesk“. Metaller-Gewerkschafter Reinhold Binder widmete den Arbeitgebervertretern ein herzhaftes „mit de Einmalzahlungen können s’ scheißen gehen“.

Wie hört sich das an, wenn die beiden Sozialpartner heute aufeinandertreffen? profil hat sie zum Doppelinterview gebeten.

Sie haben einander bei den extrem harten Verhandlungen zum Metaller-Kollektivvertrag kennengelernt. Wie war der erste Eindruck?

Reinhold Binder

Das war ein sehr intensives Kennenlernen. Wir haben Verhandlungen in einer extrem herausfordernden Zeit geführt, und natürlich war auch ein bisschen eine mediale Schlacht dabei.

Christian Knill

Wir haben uns vorher einmal getroffen. Das wäre sonst wahrscheinlich hart gewesen, wenn wir direkt bei den Verhandlungen aufeinandergekracht wären.

Josef Redl

Josef Redl

Wirtschaftsredakteur. Davor Falter Wochenzeitung.