Ministerium kauft Corona-Tests für 17 Millionen Euro
Die zweite Corona-Welle rollt über Österreich-und das geht ins Geld. Bund, Länder und Landeskliniken decken sich aktuell im großen Stil mit Covid-19-Tests ein. Seit 29. Oktober 2020 wurden Lieferaufträge für sogenannte Antigen-Tests über insgesamt mehr als 30 Millionen Euro erteilt. Das ergibt sich aus veröffentlichten Informationen über Auftragsvergaben, die profil im Rahmen einer Kooperation mit dem internationalen Investigativnetzwerk OCCRP laufend auswertet. Falls weitere Zuschlagserteilungen erfolgten, aber noch unveröffentlicht sind, könnte die Gesamtsumme sogar noch höher liegen.
Antigen-Tests für Alten-und Pflegeheime
Größte Abnehmerin der Corona-Tests ist gemäß den vorliegenden Daten die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).Sie orderte am 3. November 2020 Corona-Tests für insgesamt rund 16,6 Millionen Euro. Laut AGES wurden die Tests aus einem Rahmenvertrag abgerufen, den die Bundesbeschaffung GmbH (BBG) mit verschiedenen Lieferanten abgeschlossen hat.
Bestimmt sind die Antigen-Tests für Alten-und Pflegeheime: "Diese Tests sollen hauptsächlich für die regelmäßigen Screeningtests der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt werden, können aber innerhalb der Einrichtung auch für die Testung von symptomatischen Personen sowie im Falle eines Ausbruchsgeschehens in der Einrichtung verwendet werden",heißt es auf profil-Anfrage. Die AGES kümmere sich im Auftrag des Gesundheitsministeriums um die Verteilung, wobei das Ministerium letztlich die Kosten trage. Bisher habe die AGES eine erste Tranche von 110.000 Stück erhalten. Antigen-Tests sind-im Unterschied zu den sogenannten PCR-Tests-als Schnelltests einsetzbar.
Auf profil-Anfrage teilte das Gesundheitsministerium mit, dass es sich beim Gesamtvolumen der georderten Tests um einen Rahmen von drei Millionen Stück handle.
Wiener Gesundheitsverbund zweitgrößter Käufer
Zweitgrößter Covid-Test-Käufer in den vergangenen Tagen war der Wiener Gesundheitsverbund mit insgesamt rund 6,8 Millionen Euro. Der Großteil des Gesamtvolumens an Testbeschaffungen wurde aus BBG-Rahmenvereinbarungen abgerufen. Dabei erfolgten die Bestellungen der öffentlichen Hand-soweit es sich aus den vorliegenden Daten ergibt-zuletzt im Wesentlichen bei drei Lieferanten: Mit einem Volumen von 19,6 Millionen Euro hat die Roche Diagnostics GmbH klar die Nase vorn. Darauf folgen mit 6,3 Millionen Euro die Firma DIALAB und mit rund 4,5 Millionen Euro die Firma Technomed-Service.