Neue Details zu millionenschwerer Betrugsaffäre bei Lagerhaus Kärnten
„profil“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe (41/2020) über neue Details zur Betrugsaffäre bei „Unser Lagerhaus“ Warenhandels GesmbH (WHG) in Kärnten. Zwischen 2017 und Frühjahr 2020 soll in dem Unternehmen - laut einem „profil“ vorliegenden internen Revisionsbericht - durch Scheinrechnungen mit externen Baufirmen ein Schaden von insgesamt 4,7 Millionen Euro entstanden sein. Dabei soll laut Staatsanwaltschaft Wien ein Steuerschaden von rund 1,6 Millionen Euro entstanden sein.
Bei den Hauptverdächtigen handelt es sich um einen 57-jährigen gebürtigen Kärntner, der als Bauunternehmer tätig war, sowie einen mittlerweile entlassenen 59-jährigen Kärntner Mitarbeiter des Lagerhauses.
Die Scheinrechnungen betrafen laut interner Revision Liefervereinbarungen mit Großbaustellen in Wien: Das Stadtentwicklungsprojekt an der Ödenburger Straße, sowie den Bau von Genossenschaftswohnungen auf den Mellergründen. Der 57-Jährige soll vom Lagerhaus Baumaterial private Baustellen beliefern haben lassen und die Wiener Baufirma, für die er als Prokurist tätig war, bezahlen haben lassen. Der 59-jährige Lagerhaus-Mitarbeiter soll ihn dabei unterstützt haben.
Außerdem dürften ab 2019 Hunderttausende Euro im Zuge eines Hotelprojektes in Reifnitz am Wörthersee versickert sein. Der 57-Jährige trat bei dem Bau als Generalunternehmer auf. Er soll dem Lagerhaus-Mitarbeiter ein dubioses Finanzierungsmodell vorgeschlagen haben, welches dieser bei seinen Vorgesetzten durchgesetzt haben soll.
Laut Einvernahmeprotokoll soll der 57-jährige Hauptverdächtige die Gelder für luxuriöse Privateinkäufe verwendet haben, aber auch Schwarzgeldzahlungen an den Lagerhaus-Mitarbeiter sowie an seinen Vorgesetzten bei der Wiener Baufirma getätigt haben. Beide weisen dies gegenüber den Ermittlern zurück. Laut Bernd Peck, Anwalt des ehemaligen Lagerhaus-Mitarbeiters, habe sein Mandant Rechnungen auf Anweisung des 57-Jährigen „ändern lassen, weil dieser damit drohte, ansonsten die Rechnungen nicht zu bezahlen. Mein Mandant ging dabei von einer „lässlichen Sünde“ aus und die WHG hat das offenbar toleriert.“
Wolfgang Blaschitz, Anwalt des 57-jährigen Hauptverdächtigen geht wiederum davon aus, dass nicht nur sein Klient von den Geschäften profitiert hat: „Das war wie ein Kuchen, der verteilt wurde.“ Die Zahlungen an seinen Mandanten habe dieser als „Bonusleistung“ verstanden.
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