OeNB prüfte Commerzialbank Mattersburg mehrfach
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wirken die Vorgänge rund um die mittlerweile geschlossene Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG (CMB) umso mysteriöser, als die Bank bereits vor 2020 von der Oesterreichischen Nationalbank intensiv geprüft wurde – ohne dass dabei Ungereimtheiten entdeckt worden wären. Der zurückgetretene langjährige Vorstandschef Martin Pucher steht im Verdacht, die Bilanzen der Bank über Jahre hindurch verfälscht zu haben; demnach dürfte ein Drittel bis die Hälfte der ausgewiesenen Bilanzsumme von zuletzt rund 800 Millionen (Stand Ende 2018) nicht existieren. Aufgedeckt wurde das bei einer laufenden „Vor-Ort-Prüfung“ der Bankbücher durch die OeNB im Auftrag der Finanzmarktaufsicht.
Nach profil-Recherchen hatte die Nationalbank die CMB allerdings zuletzt 2017 geprüft, davor 2015. Da wie dort waren zwar Schwächen im Bereich der Organisation und der Kreditgestion festgestellt und beanstandet worden, Indizien für Bilanzfälschungen fanden die OeNB-Prüfer aber keine. Hinzu kommt, dass der Finanzmarktaufsicht im Wege ihrer „Whistleblower-Hotline“ in jüngerer Vergangenheit gleich zwei anonyme Hinweise auf Ungereimtheiten bei der CMB zugegangen waren. Einer ging vor der Prüfung 2015 ein, ein zweiter während der anlaufenden Prüfung 2020, in beiden Fällen waren auch die Prüfer der Nationalbank darüber informiert.
Die OeNB wollte das auf profil-Anfrage nicht kommentieren.