Wirtschaft

Österreich schneidet bei Verfügbarkeit von IT-Schlüsselkräften schlecht ab

Wifo-Expertin Agnes Kügler über das schlechte Abschneiden Österreichs in manchen Kategorien im internationalen Standort-Wettbewerb.

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Im internationalen Wettbewerb stellen die verfügbaren Arbeitskräfte in den einzelnen Ländern einen Dreh- und Angelpunkt dar. Das zeigt auch der sogenannte Executive Opinion Survey des Weltwirtschaftsforums, eine internationale Befragung unter Führungskräften zur Einschätzung der Standortqualität in 109 Ländern. Auch 2023 wurde er in Österreich durch das WIFO durchgeführt.

Herausragend gut fällt die Bewertung der Führungskräfte in den Bereichen berufliche Ausbildung (Platz 3) und betriebliche Aus- und Weiterbildung (Platz 4) aus. Österreich erhält jeweils 5,5 von sieben möglichen Punkten und erreicht damit eine internationale Spitzenbewertung bei der Ausbildungsqualität.

Engpässe müssen gelöst werden

Bei der Verfügbarkeit von Schlüsselpersonal liegt Österreich hingegen oftmals im hinteren Drittel der befragten Länder. Das ist insbesondere in Bezug auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel sowie Digitalisierung – bedenklich. Talente, die für die Energiewende beziehungsweise die digitale Transformation benötigt werden, scheinen in Österreich Mangelware zu sein: Hier erzielen wir nur 3,5 beziehungsweise 3,7 von sieben möglichen Punkten und liegen damit auf Rang 80 und Rang 103. An der Weltspitze stehen hingegen oft angelsächsische Länder, wie die USA, Kanada und Neuseeland, und die Vereinten Arabischen Emirate.

Auch wenn die Qualität der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in Österreich gut bewertet wird, kann das nicht darüber hinweghelfen, dass wir eine höhere Nachfrage nach Schlüsselkräften, wie etwa ingenieurtechnische Fachkräfte, Elektrikerinnen und Elektriker oder IT-Technikerinnen und -Techniker, haben, als es das aktuelle Arbeitskräfteangebot hergibt. Es gilt, diese Engpässe zu lösen, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs in Zukunft nicht zu gefährden.