Offshore-Millionen für Tierschutzverein
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, kann sich der Kärntner Landestierschutzverein über eine finanzielle Zuwendung in Millionenhöhe freuen. Ende 2017 wurde bekannt, dass der Verein nach dem Tod einer 93-jährigen Kärntnerin Letztbegünstigter zweier Trusts auf der Isle of Man war. Recherchen in den „Paradise Papers“ zeigen nun, wie viel Geld dort veranlagt war: Internen Investment-Berichten von März 2016 zufolge betrug der Portfoliowert der beiden Trusts insgesamt 4.327.258 britische Pfund. Sofern sich bis zum Tod der Kärntnerin Anfang Oktober 2016 nichts Gravierendes verändert hat, fielen dem Tierschutzverein somit umgerechnet mehr als viereinhalb Millionen Euro zu.
Bei den „Paradise Papers“ handelt es sich um eine riesige Menge geleakter Daten aus Offshore-Destinationen, die unter Führung des „International Consortium of Investigative Journalists“ (ICIJ) und der „Süddeutschen Zeitung“ im Rahmen einer weltweiten Recherchekooperation ausgewertet werden. Teil des Leaks sind Dokumente der Anwaltskanzlei Appleby, die die beiden Trusts auf der Isle of Man managte.
Weder Bestätigung noch Dementi
Seitens des Kärntner Landestierschutzvereins wurde die Geldsumme weder bestätigt noch dementiert: Erst im Frühjahr 2019 sei Geld aus der Isle of Man angekommen, heißt es auf Anfrage. Es sei aber immer noch nicht fix, wie viel davon dem Verein wirklich zur Verfügung steht, weil noch steuerrechtliche Fragen zu klären seien.
Dazu kommt, dass zwei Enkelinnen der verstorbenen Kärntnerin Anspruch auf einen erbrechtlichen Pflichtteil angemeldet haben. Durch die beiden Frauen hat der Landestierschutzverein überhaupt erst von der Existenz der Trusts erfahren. Mit ihnen teilen will man nun allerdings nicht.
Der Kärntner Landestierschutzverein erhält auch Zuwendungen der öffentlichen Hand. Ehrenpräsidentin und Großspenderin ist die Milliardärin Heidi Horten.