Jahresrückblick

Das war 2024: Wie die OMV die Ära des russischen Gases beendete

Die prägenden Stunden des Jahres. Samstag, 16. November, 6 Uhr: Die OMV bekommt kein Gas ehr aus Russland.

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Es ist früher Samstagmorgen, 16. November 2024. Am Gasknotenpunkt im niederösterreichischen Baumgarten sitzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Austria Gas Grid Management AG (AGGM) mittlerweile seit drei Tagen gebannt vor ihren Bildschirmen. Wie wird sich der russische Gasriese Gazprom am anderen Ende der Pipeline wohl verhalten? Als gegen sechs Uhr morgens spürbar weniger Erdgas ankommt, wissen sie es: Diese denkwürdige Stunde markiert den Anfang vom Ende der mehr als fünf Jahrzehnte andauernden Gasfreundschaft zwischen Österreich und Russland.

Das Ende vom Ende sollte auch bald folgen: Am 11. Dezember 2024 teilte die teilstaatliche OMV mit, dass sie den Gasliefervertrag mit der russischen staatlichen Gazprom Export gekündigt hatte – nach 56 Jahren, sechs Monaten und zehn Tagen. Wie ist es dazu gekommen? Eine Rekonstruktion.

Marina Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".