Gutes Geld

Preiskampf: Edeka im Streit mit Coca-Cola

Die deutsche Supermarktkette liegt wegen erhöhter Einkaufspreise im Clinch mit dem Getränkeproduzenten

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Es steht 1:0 für Edeka. Die deutsche Supermarktkette liegt im Clinch mit Coca-Cola, weil sie die vom Getränkeproduzenten geforderten erhöhten Einkaufspreise nicht akzeptieren wollte. Coca-Cola hatte daraufhin Anfang September die Belieferung eingestellt. Doch nun hat das Landgericht Hamburg den Lieferstopp untersagt. Edeka habe glaubhaft gemacht, dass die geforderte Preiserhöhung wahrscheinlich unangemessen sei; Coca-Cola habe seine marktbeherrschende Stellung missbräuchlich ausgenutzt. Aber das ist nur ein vorläufiger Zwischenstand. Coca-Cola wird mutmaßlich alle Rechtsmittel ausschöpfen.

Über die harten Verhandlungen zwischen Supermarktketten und ihren Lieferanten dringt sonst eher selten etwas an die Öffentlichkeit. Doch in Zeiten einer immer höheren Inflation liegen die Nerven blank. Geht es doch darum, wer entlang der Wertschöpfungskette seine gestiegenen Kosten wie weitergeben kann.

Die Auseinandersetzung zwischen Edeka und Coca-Cola ist da nur eine Ausprägung des Problems. Laut einer Firmenumfrage des deutschen ifo-Instituts plant die Hälfte der Unternehmen in den kommenden drei Monaten Preiserhöhungen, im Bereich Lebensmittel gaben überhaupt alle Befragten an, ihre Preise anheben zu wollen. Wegen der hohen Energiepreise, der gestiegenen Kosten für Verpackungen, Transport und Logistik. Auch die Statistik Austria erwartet weitere Preisschübe bei Lebensmitteln. Denn bisher sind die Erzeuger-und Großhandelspreise deutlich stärker angestiegen als jene im Supermarktregal.

Coca-Cola allerdings hat durch die diversen Krisen bisher kaum gelitten. Im Gegenteil: Der Getränkekonzern hob seine Jahresprognose kürzlich deutlich an und erwartet ein Umsatzplus von 13 Prozent. Und während der US-Index S&P 500 seit Jahresbeginn rund zwölf Prozent seines Werts verlor, legte die Coca-Cola-Akie um über acht Prozent zu.

Christina   Hiptmayr

Christina Hiptmayr

war bis Oktober 2024 Wirtschaftsredakteurin und Moderatorin von "Vorsicht, heiß!", dem profil-Klimapodcast.