Putins Freunde
Jüngstes Beispiel: Wolfgang Schüssel. Der ehemalige Bundeskanzler (ÖVP) wird im Juni in den Aufsichtsrat des russischen Mineralölkonzerns Lukoil einziehen, wie das Wirtschaftsmagazin „Trend“ berichtet. Bereits seit vergangenem Jahr sitzt Schüssel im Aufsichtsrat des größten russischen Mobilfunkanbieters MTS.
Nur drei Monate nach seinem Abgang als ÖVP-Finanzminister im Jänner 2018 dockte Hans Jörg Schelling als Berater beim umstrittenen Pipeline-Projekt „Nord Stream 2“ des russischen Monopolisten Gazprom an.
Europäischer Chef-Lobbyist des Nord-Stream-Projekts ist wiederum Deutschlands Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD).
Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) berät indes seit Jahren den kasachischen Dikator und Putin-Freund Nursultan Nasarbajew. Außerdem wurde Anfang vergangenen Jahres bekannt, dass Gusenbauer auch Teil der sogenannten „Hapsburg Group“ war, die in den Jahren 2012/13 Stimmung für den damaligen russlandfreundlichen Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowitsch, machte. Dieser gehörten auch Polens Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski und der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi an.
Der Ex-Vizekanzler (ÖVP) Michael Spindelegger arbeitete nach seinem Ausscheiden aus der Politik 2015 zeitweilig für die „Agency for the Modernization of the Ukraine“. Dahinter steht der in Wien lebende, putinfreundliche Oligarch Dmitri Firtasch. Der deutsche Ex-Finanzminister Peer Steinbrück war ebenfalls an Bord.